Politik

Russland und China einigen sich auf Gas-Deal

Gazprom will China künftig 38 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr liefern. Beide Staaten verhandelten rund zwei Jahrzehnte über das Abkommen. Mit dem Deal will sich Russland unabhängiger vom europäischen Markt machen.
19.05.2014 13:32
Lesezeit: 1 min

Vor einer China-Reise von Russlands Präsident Wladimir Putin stehen Lieferverträge für russisches Erdgas in das Reich der Mitte kurz vor dem Abschluss. Die Vorbereitungen zu dem Abkommen seien in der „Endphase“, zitierte die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Montag den russischen Staatschef.

Dieser sehe die Umsetzung des Abkommens als Chance, neue Absatzmärkte für Russlands Gas zu erschließen. Für China sei es eine Möglichkeit, Energieengpässe und Umweltprobleme zugleich zu mindern. Experten sehen das Abkommen vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise als Gelegenheit für Russland, seine Abhängigkeit von Europa als Hauptabsatzmarkt für seine Gaslieferungen zu verringern. Zugleich dürfte mit dem geplanten Abkommen ein strategischer Schwenk verbunden sein, mit dem sich Russland wirtschaftlich stärker dem asiatischen Raum zuwendet.

Das Gas-Abkommen zwischen den beiden großen Schwellenländern gilt als Krönung von Putins zweitägigem Besuch in der chinesischen Handelsmetropole Shanghai, der am Dienstag beginnt. Beide Seiten verhandelten rund zwei Jahrzehnte über das Abkommen. Der staatliche russische Gasgigant Gazprom hatte bereits am Sonntag mitgeteilt, der auf 30 Jahre lautende Liefervertrag stehe ganz kurz vor dem Abschluss. Russland will China 38 Milliarden Kubimeter Gas pro Jahr liefern - das entspricht derzeit rund einem Viertel des chinesischen Verbrauchs.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Greg Abel übernimmt: Der stille Stratege hinter Warren Buffetts Milliarden-Imperium
17.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära. Doch an die Stelle des legendären Investors tritt kein charismatischer Visionär,...

DWN
Panorama
Panorama In Zeiten von Trump: Bleibt das Traumziel USA für Deutsche attraktiv?
17.05.2025

Die USA galten lange als Traumziel für deutsche Urlauber. Doch politische Entwicklungen und wachsende Unsicherheit verändern das Bild....

DWN
Immobilien
Immobilien Koalitionsvertrag 2025: Das bedeutet er für Mieter, Vermieter und Immobilienbesitzer
17.05.2025

Union und SPD haben nach längerem Hin und Her den Koalitionsvertrag für die kommende Regierungsperiode unterschrieben. Was dieser zu den...

DWN
Technologie
Technologie Batteriekrieg mit China: Europa setzt auf Start-ups, Peking baut Gigafabriken
17.05.2025

Der technologische Wettlauf gegen Pekings Expansionsstrategie hat begonnen. Start-ups wie Factorial und Industriegiganten wie Mercedes...

DWN
Politik
Politik Präsidentschaftswahlen in Rumänien: Wird George Simion Trumps „Werkzeug“ in Europa?
17.05.2025

Ein Trump-Verehrer an der Spitze Rumäniens? George Simion, der Favorit für die Präsidentschaft, ist zuversichtlich, dass er die Wahl am...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt: Klingbeils Kraftakt mit zwei Haushalten und einem klaren Ziel
17.05.2025

Ein Kaltstart für Finanzminister Klingbeil: Treffen in Brüssel, die Steuerschätzung, Gespräche der G7 – alles binnen zwei Wochen. Der...

DWN
Politik
Politik Elon Musk: Der stille Umbau der USA in ein Tech-Regime
17.05.2025

Nie zuvor in der modernen Geschichte der USA hat ein einzelner Unternehmer derart tief in den Staat eingegriffen. Elon Musk, offiziell ohne...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...