Gemischtes

Neue gefährliche Zecken-Krankheit entdeckt

Dass Borreliose und FSME von Zecken auf Menschen übertragen werden, ist allgemein bekannt und die Aufmerksamkeit gerade von Naturfreunden dieser Tage entsprechend erhöht. Schwedische Forscher sind derzeit jedoch einer neuen, gefährlichen Zecken-Krankheit auf der Spur. Noch ist sie vielen Ärzten nicht geläufig. Riskant werden kann sie vor allem für ältere Menschen.
04.06.2014 01:25
Lesezeit: 1 min

Das Bakterium Candidatus Neoehrlichia mikurensis wurde bereits 1999 in Zecken und Nagetieren identifiziert. Doch erst im Jahr 2010 wurde die weltweit erste Infektion beim Menschen namens Candidatus Neoehrlichia mikurensis bzw. Neoehrlichia bestätigt. Bisher tritt sie nur in Europa und Asien auf. Die Tücke: Aufgrund ihrer relativen Neuheit und schweren Diagnostizierbarkeit deuten Mediziner ihre Symptome oft falsch.

Die von der Sahlgrenska Academy in Göteborg im Fachblatt „Clinical Infectious Diseases“ veröffentlichte Studie zeigt auf, dass die neuartige Zecken-Krankheit in erster Linie für ältere Personen gefährlich werden kann. Riskant sei sie auch für jene Patienten, die Medikamente zur Unterdrückung des körpereigenen Immunsystems einnehmen müssen. Als Symptome lassen sich unter anderem Fieber, Gewichtsverlust, allgemeines Unwohlsein sowie Muskel- und Gelenkschmerzen beobachten. In der Folge können Thrombosen, Embolien und Aneurysmen, also Gefäßverschlüsse und –aussackungen auftreten, da sich die Krankheit auch auf die Blutgefäße auswirkt.

Höchstes Erkrankungsrisiko über 50 Jahre

Vor vier Jahren rückte das Bakterium in den Fokus der Wissenschaft, als es zum ersten Todesfall durch die Krankheit kam. Seither konnten europaweit 19 Fälle registriert werden. Elf davon nahm ein Team von Sahlgrenksa-Wissenschaftler um Christine Wenneras genauer in Augenschein. Das Fazit der Forscher: „Diejenigen, die das höchste Erkrankungs-Risiko hatten, waren älter als 50 Jahre, litten gerade an einer Bluterkrankung oder an einer rheumatischen Erkrankung und wurden mit einer Chemotherapie oder Kortison behandelt“, so das Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal. Unklar sei allerdings nach wie vor der Mechanismus, der zu jenen schweren Krankheitsbildern führt. Gleiches gilt für die Wirkung der Bakterien auf einen gesunden Körper.

Gefährlich zudem: Unter Medizinern ist die neue Krankheit im Augenblick noch nicht sehr bekannt. Aufgrund von damit einhergehenden Fehldiagnosen und einer ohnehin schweren Diagnostizierbarkeit könnte die tatsächliche Erkrankungsrate also wesentlich höher liegen, so das Blatt weiter. Denn: Eine Nachzüchtung des Bakteriums im Labor ist nicht möglich. Erst ein gentechnisches Verfahren bringt den Nachweis.

Einfache Behandlung mit Antibiotikum

Die Behandlung gestaltet sich nach Erkenntnissen der Wissenschaftler hingegen relativ simpel. Durch die Einnahme des Antibiotikums Doxycyclin konnten die Symptome vollständig ausgemerzt werden.

Unterdessen will die EU der kontinuierlich fortschreitenden Ausbreitung von Zecken und Wanzen in Europa Einhalt gebieten. Bereits seit Ende 2013 fördert sie ein Projekt zur Eindämmung der Insekten mit 1,5 Millionen Euro. Dabei sollen spezielle Textilen und umweltfreundliche Schutzsprays entwickelt werden. Abgeschlossen werden soll das Projekt bis Oktober 2016. Die Gelder stammen aus dem laufenden Finanzierungsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen der Europäischen Union.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...