Unternehmen

Kredit von Merkel: Die Balkan-Staaten gehören in die EU

Lesezeit: 1 min
07.06.2014 15:10
Bundeskanzlerin Merkel sieht gute Chancen für einen EU-Beitritt der westlichen Balkanstaaten. Serbien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Montenegro sollen mit Krediten der europäischen Steuerzahler beitrittsfähig gemacht werden. Die Kredite sollen auch dazu dienen, den dramatischen Anstieg der Asylanträge aus Serbien und Bosnien zu bremsen.
Kredit von Merkel: Die Balkan-Staaten gehören in die EU

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den westlichen Balkanstaaten eine klare Perspektive für einen Beitritt zur Europäischen Union (EU) zugestanden. Allerdings stehe ihnen noch ein weiter Weg bevor, sagte Merkel in ihrer am Samstag veröffentlichten Video-Botschaft. Deutschland unterstütze den Beitritt, aber dafür müssten auch die Kriterien der Annäherung an die EU erfüllt werden. „Wenn es vor dem Beitritt nicht die Fortschritte gibt, wird es nach dem Beitritt mit Sicherheit nicht einfacher“, sagte Merkel. Serbien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Montenegro wollen EU-Mitglieder werden. Kroatien und Slowenien, die früher ebenfalls der Bundesrepublik Jugoslawien angehörten, sind der EU bereits beigetreten.

Die Beitrittsperspektive sei nicht nur auf dem Papier geschrieben, sondern mit umfangreichen Unterstützungsprogrammen verbunden, sagte Merkel. „Es liegt im Grunde in der Hand der einzelnen Länder, ob sie diese Phasen schnell durchlaufen oder nicht.“ Sie drang vor allem auf ein verlässliches Rechtssystem in den beitrittswilligen Staaten. Hier gebe es zwar Fortschritte, aber es sei auch noch sehr viel zu tun.

Erst am Freitag hatte der Bundestag über einen Gesetzentwurf der Bundesregierung beraten, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien als sichere Herkunftsländer für Asylsuchende einzustufen. Die Bundesregierung will damit die steigende Zahl der zumeist aussichtslosen Asylanträge vor allem aus Serbien und Bosnien schneller abweisen können. Allein aus diesen beiden Ländern gab es von Januar bis April fast 9.000 Asylanträge. Das waren zweieinhalb mal so viele wie im selben Zeitraum 2013.

Merkel würdigte die Fortschritte Serbiens im Zusammenleben mit dem Kosovo, das sich 2008 von Serbien unabhängig erklärt hatte. Am Mittwoch wird der serbische Ministerpräsident Aleksandar Vucic zu einem Gespräch bei Merkel erwartet.

 

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...