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U-Boote nicht geliefert: Griechenland klagt gegen ThyssenKrupp

Lesezeit: 1 min
19.06.2014 00:31
Die griechische Regierung erhebt eine Schadensersatzklage gegen das deutsche Rüstungsunternehmen ThyssenKrupp. Das Unternehmen habe die Position Griechenlands in der NATO untergraben. Athen warte seit 15 Jahren vergeblich auf die Fertigstellung von vier U-Booten.
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Griechenland hat an der Internationalen Handelskammer (ICC) in Paris eine milliardenschwere Schadensersatzklage gegen die ThyssenKrupp Marine Systems GmbH (TKMS) und Abu Dhabi Mar eingeleitet. Athen hatte vor 15 Jahren vier deutsche U-Boote geordert, die immer noch nicht fertig gestellt wurden.

Sollte die Klage erfolgreich verlaufen, müssten der deutsche U-Bootbauer und Abu Dhabi Mar insgesamt sieben Milliarden Euro an die griechische Regierung zahlen. In der Anklageschrift heißt es, dass aufgrund der Verzögerung der Lieferung, die Position Griechenlands innerhalb der NATO enorm geschwächt wurde, berichtet The Telegraph.

Zuvor musste ein hochrangiger griechischer Marineoffizier aufgrund eines umstrittenen Rüstungs-Deals mit der deutschen Firma Ferrostal zurücktreten. Der Ex-Verteidigungsminister Akis Tsochatzopoulos wurde 2012 verhaftet. Er soll für den Kauf von deutschen U-Booten von Ferrostal Schmiergelder erhalten haben. Ferrostal wollte auf diesem Weg an Aufträge rankommen.

2011 verurteilte das Münchner Landgericht zwei frühere Manager der Handelsgesellschaft Ferrostaal wegen Bestechung griechischer Amtsträger zu Bewährungsstrafen.

Griechenland ist noch immer ein sehr wichtiger Handelspartner für Deutschland. Schließlich hat Griechenland die teuerste Armee Europas (mehr hier) – und deutsche Waffen und U-Boote sind beliebt.

Auch 2012 gab es beispielsweise Kriegswaffenausfuhren im Wert von über 1,62 Milliarden Euro, wie der entsprechende Bericht der Bundesregierung zeigt. Doch 2011 erhielt Griechenland Kriegsgeräte im Wert von 7 Milliarden Euro.


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