Politik

Ehemalige EU-Assistenten erhalten 4.600 Euro Arbeitslosengeld

Lesezeit: 1 min
13.07.2014 00:26
Die Assistenten der abgewählten EU-Abgeordneten haben Anspruch auf Arbeitslosengeld aus Brüssel. Im ersten Jahr ohne Job erhalten sie bis zu 4.600 Euro pro Monat. Voraussetzung ist, dass sie mindestens sechs Monate für einen Abgeordneten tätig waren.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Assistenten der bei der EU-Wahl abgewählten Abgeordneten können ein großzügiges EU-Arbeitslosengeld in Anspruch nehmen.

Im ersten Jahr der Arbeitslosigkeit erhalten die Assistenten 60 Prozent ihres bisherigen EU-Gehalts, berichtet EurActiv. Im zweiten Jahr erhalten die arbeitslosen Assistenten 45 Prozent, im dritten Jahr nur noch 30 Prozent. Bei monatlichen Bezügen zwischen 1.681 Euro und 7.740 Euro kommen sie also auf ein Arbeitslosengeld von bis zu 4.600 Euro pro Monat.

Um in den Genuss der Bezüge zu kommen, müssen die Assistenten nur mindestens sechs Monate lang für einen EU-Abgeordneten tätig gewesen sein. Ihre Konditionen sind deutlich besser als die der meisten Arbeitslosen in Europa.

Es ist das erste Mal, dass eine große Zahl von Assistenten Anspruch auf EU-Arbeitslosengelder geltend machen kann. Denn erst durch eine Reform aus dem Jahr 2008 erhielten sie praktisch den Status öffentlich Angestellter.

Einige Assistenten werden voraussichtlich von neuen EU-Abgeordneten übernommen. Doch das Parlament konnte bisher keine Zahlen dazu liefern. Im Juni 2014 hatten die Abgeordneten insgesamt 1.676 offizielle Assistenten. Etwa die Hälfte der bisher 766 Abgeordneten ist nach der EU-Wahl im Mai aus dem Parlament geschieden.

Die Assistenten, die in Brüssel, Luxemburg oder Straßburg arbeiten, haben einen Vertrag mit dem EU-Parlament, das ihnen das Arbeitslosengeld aus seinem Budget zahlt. Das Parlaments-Budget wird von den Steuerzahlern in den Mitgliedstaaten finanziert. Um das EU-Arbeitslosengeld zu erhalten, müssen sich die Assistenten in ihrem Heimatland arbeitslos melden.

Zudem können die arbeitslosen EU-Assistenten Gelder für den Umzug zurück ins Heimatland beantragen. Sobald sie zuhause ankommen, können sie EU-Familiengelder in Anspruch nehmen.

Insgesamt leistet sich das EU-Parlament mehr als 6.000 Angestellte. Die Kosten für ihre Gehälter verschlingen inzwischen ein Drittel des Parlamentshaushalts (mehr hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Reform des EU-Asylsystems verabschiedet: Einwanderungsregeln werden verschärft
14.05.2024

Die EU-Mitgliedstaaten haben die Reform des EU-Asylsystems endgültig abgesegnet. Nach der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt wird sie in...

DWN
Politik
Politik Bauplanung für Besucherzentrum am Deutschen Bundestag fertig
14.05.2024

Der Berliner Senat hat über den Bebauungsplan für das Besucherzentrum am Bundestag entschieden. Künftig sollen Besucher unterirdisch in...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Pharmaindustrie: Der Milliardenmarkt der Medikamente
14.05.2024

Die Pharmaindustrie ist ein Schlüsselsektor der Wirtschaft. Jedes Jahr werden hunderte Milliarden Euro mit Medikamenten umgesetzt. Ein...

DWN
Politik
Politik Fachkräftezuwanderung: Expertenrat kritisiert das deutsche Erwerbsmigrationsrecht
14.05.2024

Gutachten bestätigt: Kompliziertes Migrationsrecht bremst in Deutschland die Fachkräftezuwanderung aus. Ausländischen Arbeitnehmern wird...

DWN
Finanzen
Finanzen „600 Milliarden Euro Mehrbedarf“: Infrastrukturen brauchen massive Investitionen
14.05.2024

Laut einer neuen Studie bedarf Deutschland zusätzliche Investitionen in Höhe von 600 Milliarden Euro, um Infrastruktur und Klimaschutz...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kabel-Anschluss: Vodafone bekommt Ende des Nebenkostenprivilegs zu spüren
14.05.2024

Einnahmen für TV-Anschlüsse waren für Vodafone jahrzehntelang eine sichere Bank. Das ändert sich Mitte des Jahres, wenn eine...

DWN
Politik
Politik Bafin-Präsident Mark Branson fordert Finanzregulierung zu entschlacken
14.05.2024

Die Banken in Deutschland ächzen unter einem Wust an Regeln und Vorschriften. Auch Deutschlands oberster Finanzaufseher ist für...

DWN
Technologie
Technologie Studie: E-Autos drücken auf die Gewinne der Autohersteller
14.05.2024

Die globale Autoindustrie kämpft weiterhin mit der Umstellung auf den Elektro-Antrieb. Am besten kommen noch zwei deutsche Hersteller mit...