Technologie

Deutsche kaufen weniger Fernseher: Liegt es an der Wirtschaft oder am Programm?

Lesezeit: 1 min
26.09.2014 23:03
Die Deutschen sind zu großen Anschaffung wie Fernsehern oder Möbeln derzeit nicht bereit. Der Index für den privaten Konsum fiel um 0,3 Prozentpunkte auf den tiefsten Stand seit Februar. Das Kaufverhalten zeigt die Verunsicherung über die wirtschaftliche Situation durch die derzeitigen Konflikte.

Das Kaufverhalten der Bürger in Deutschland zeigt eine deutliche Verunsicherung. Zum  zweiten Mal in Folge fiel der Index, mit dem die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) den Konsum in Deutschland misst. Für Oktober prognostiziert der Gesamtindikator 8,3 Punkte nach 8,6 Punkten im September. Dabei gehen sowohl die Einkommens- und Konjunkturerwartung wie auch die Anschaffungsneigung etwa im gleichen Umfang zurück. Das Minus liegt jeweils zwischen sechs und sieben Punkten.

Mit der Anschaffungsneigung lässt die Bereitschaft nach, teure Güter wie Möbel oder Fernseher zu kaufen. Denn dieser Stimmungsindikator zeigt an, ob die Verbraucher es derzeit für ratsam halten, größere Anschaffungen zu tätigen, ob sie das nötige Geld dafür besitzen und auch eine Notwendigkeit dafür sehen. Hierbei geht es ausschließlich um langlebige Gebrauchsgüter, die auch ein größeres Budget erfordern. So sieht es zumindest die Gesellschaft für Konsumforschung. Ob die Abwendung vom Fernsehapparat an den mitunter doch sehr mäßigen Programmen liegt, kann der Indikator nicht erheben.

„Es zeigen sich erste Anzeichen von Verunsicherung bei den Verbrauchern“, sagte GfK-Fachmann Rolf Bürkl. Diese blicken skeptischer auf die Konjunktur und ihre künftigen Finanzen. „Vor allem die internationalen Krisen scheinen das Konsumklima derzeit zu bremsen.

Damit zeigt sich, dass die schlechten Nachrichten nun spürbar bei den Konsumenten angekommen sind. Das GfK-Barometer war im vergangenen Monat erstmals seit Januar 2013 gesunken. „Die anhaltend angespannte geopolitische Lage hat den Optimismus weiter schwinden lassen“, betonte Bürkl. Ökonomen hatten für die September-Umfrage einen geringeren Rückgang auf 8,5 Zähler erwartet.

Sollten sich die internationalen Konflikte verschärfen, könnten sich auch „die bislang hervorragenden Rahmenbedingungen im Inland verschlechtern“, sagte Bürkl mit Blick auf wachsende Beschäftigung, niedrige Inflation und steigende Einkommen. „In diesem Falle besteht die Gefahr, dass der private Konsum seine Rolle als wichtige Stütze der Konjunktur verlieren würde.“

Zuletzt hatte auch das Ifo-Geschäftsklima eine Verschlechterung der Stimmung in der deutschen Wirtschaft angezeigt. Die Stimmung in den Chefetagen sank bereits den fünften Monat in Folge und ist nun so schlecht wie seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft erstmals seit gut einem Jahr geschrumpft. Auch für das zu Ende gehende Sommer-Quartal rechnen die meisten Experten nur mit einer Stagnation oder einem leichten Wachstum.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Länder drängen Bund zur Handlung bezüglich des Deutschlandtickets
18.04.2024

Verkehrsminister erhöhen den Druck auf Bund und Länder in Finanzierungsstreit um Deutschlandticket.

DWN
Finanzen
Finanzen Tarifverhandlungen 2024 könnten Preisanstieg befeuern - Inflationsspirale droht
18.04.2024

Die anstehenden Tarifverhandlungen in den großen Industrien bedrohen die Preisstabilität in Deutschland: Eine IW-Studie sieht das...

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel bedroht Mittelstand mehr als teure Energie
18.04.2024

Ein Mangel an geeignetem Personal ist für viele Firmen in Deutschland Alltag. Im Mittelstand ist der Fachkräftemangel laut einer neuen...