Finanzen

Risiko geht an die Steuerzahler: EZB startet Ankauf von Wertpapieren

Die EZB hat am Montag mit dem umstrittenen Ankauf von Wertpapieren begonnen. Offenbar standen französische Pfandbriefe ganz oben auf der Einkaufsliste. Interessant: Die EZB entlastet die Banken damit bereits vor dem Ende des Stresstests. Das deutet darauf hin, dass einige Institute die Hilfe dringend nötig haben.
20.10.2014 14:08
Lesezeit: 1 min

Die Europäische Zentralbank hat mit den geplanten Aufkauf von Pfandbriefen an den Finanzmärkten begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der EZB am Montag auf Anfrage von Reuters. Details nannte er nicht. Am Markt hatte es zuvor das Gerücht gegeben, die EZB erwerbe kurzlaufende französische Pfandbriefe. Die Zentralbank will mit den großangelegten Kauf von Pfandbriefen und Kreditverbriefungen nach eigenen Angaben den gestörten Kreditfluss in der Euro-Zone ankurbeln.

Indem sie Banken die Papiere abkauft, wird in deren Bilanz Eigenkapital frei, mit dem sie neue Kredite für Firmen und Privathaushalte hinterlegen können. Kritiker bezweifeln, dass das Programm wirkt. In Deutschland wird zudem kritisiert, dass die EZB aus Zypern und Griechenland auch Kreditverbriefungen mit einer schlechten Bewertung der Ratingagenturen kaufen will. Bundesbank-Chef Jens Weidmann lehnt das Vorhaben ab, weil er fürchtet, die EZB könnte zur „Bad Bank“ Europas werden.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte kürzlich erklärt, die Zentralbank könne theoretisch für bis zu eine Billion Euro Verbriefungen und Pfandbriefe kaufen. Tatsächlich soll das Volumen aber niedriger ausfallen.

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