Politik

Griechenland: Ausschreitungen zwischen Studenten und der Polizei

Lesezeit: 2 min
14.11.2014 18:13
Am Donnerstag ist es in Athen zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Studenen gekommen. Die Studenten wollten in Andacht an die Opfer des ehemaligen Militär-Regimes demonstrieren. Gleichzeitig meldet Eurostat das offizielle Ende der Rezession in Griechenland.
Griechenland: Ausschreitungen zwischen Studenten und der Polizei

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am Donnerstag ist es in Griechenland zu Ausschreitungen zwischen der Polizei und Studenten gekommen. Die Beamten setzten Tränengas ein.

Die Studenten wollten zum Gedenktag des Aufstandes gegen die Militärdiktatur zwischen 1967 und 1974 die Juristische Fakultät der Universität Athen besetzen. Sie sind mehrheitlich Unterstützer der linken Syriza-Partei.

„Diese autokratische Haltung ist eine Provokation gegenüber unserer Jugend (...) und gegen die Demokratie“, zitiert die Zeitung Kathimerini den Parteisprecher Panos Skourletis, der damit seine Unzufriedenheit mit dem Polizei-Einsatz zeigte.

Die Demonstranten und Syriza glauben den schönen Zahlen offenkundig nicht, die die EU-Statistikbehörde heute über die wirtschaftliche Situation in Griechenland veröffentlicht hat. Diese seien geschönt und spiegeln nicht die reale Situation in dem Land wieder. Für Montag haben die Studenten eine erneute Demonstration angekündigt. In Athen sollen 7.000 Polizisten zum Einsatz kommen, berichtet The Greek Reporter.

Eurostat hatte für Griechenland einen Zuwachs von 0,7 Prozent gemeldet, womit das Land offiziell der Rezession entronnen wäre.

Insgesamt hat sich die Wirtschaft in der Euro-Zone im dritten Quartal weiter nur mäßig entwickelt. Das Bruttoinlandsprodukt legte von Juli bis September um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen waren davon ausgegangen, dass es wie schon im Frühjahr nur zu einem Plus von 0,1 Prozent reicht.

Frankreich meldete ein Wachstum von 0,3 Prozent zu und wuchs damit nach der Flaute im ersten Halbjahr erstmals wieder. Spanien meldete 0,5 Prozent Wachstum.

Deutschland schrammt dagegen nur knapp an einer Rezession vorbei: Europas Nummer eins gelang nur ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent, nach einem Minus von 0,1 Prozent im Vorquartal. Italien glitt dagegen in die Rezession ab: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte um 0,1 Prozent und damit das zweite Quartal in Folge.

Die Konjunkturaussichten bleiben für die Euro-Zone wegen der hohen Arbeitslosigkeit in vielen Ländern und dem Sparzwang der Regierungen schlecht. Die EU-Kommission senkte erst vor wenigen Tagen ihre Wachstumsprognose für 2014 von 1,2 auf 0,8 Prozent und für 2015 von 1,7 auf 1,1 Prozent. 2016 erwartet die Behörde dann ein Plus von 1,7 Prozent.

Die Verbraucherpreise in der Euro-Zone sind im Oktober kaum gestiegen. Sie erhöhten sich um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag auf basis endgültiger Daten mitteilte. Im September war die Teuerungsrate mit 0,3 Prozent noch einen Tick geringer ausgefallen - es war zugleich der niedrigsten Wert seit fünf Jahren.

Die Europäische Zentralbank (EZB) spricht nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen. Um einen für die Wirtschaft schädlichen Preisverfall auf breiter Front zu verhindern, hat sie ihren Leitzins auf ein Rekordtief gesenkt. Außerdem pumpt sie Milliarden an billigem Geld in die Wirtschaft.

Wie die Daten von Eurostat zeigen, fallen die Preise in einigen Ländern: so in Griechenland mit minus 1,8 Prozent und in Spanien mit minus 0,2 Prozent. Gedämpft wurde die Inflation im Oktober erneut von fallenden Energiepreisen. Diese gaben um 2,0 Prozent nach. Dagegen stiegen die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak um 0,5 Prozent, die für Dienstleistungen um 1,2 Prozent.

Die Unternehmen der Euro-Länder haben ihren Produktion im September hochgefahren. Sie stellten 0,6 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Damit wurde ein Teil des im August erlittenen Einbruchs von 1,4 Prozent wieder aufgeholt. Ökonomen hatten aber einen etwas stärkeren Anstieg von 0,7 Prozent erwartet.

Mit 2,9 Prozent besonders kräftig zog im September die Produktion von Investitionsgütern an. Die Herstellung von haltbaren Konsumgütern wie Fernseher und Kühlschränke schrumpfte dagegen um 2,6 Prozent und damit so stark wie seit über drei Jahren nicht mehr.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...