Die Internationale Energieagentur (IEA) senkt für das kommende Jahr ihre Wachstumsprognose bei der Ölnachfrage für das nächste Jahr.
Der sinkende Ölpreis habe bisher keinen Nachfrage-Anstieg bewirken können. Die weltweite Ölnachfrage wird 2015 um 900.000 Barrel auf 93,3 Millionen Barrel pro Tag ansteigen. Das sind 230.000 Barrel weniger pro Tag als zuvor prognostiziert. Das geht aus dem aktuellen IEA-Ölreport hervor.
Die Öl-Sorten Brent und WTI waren am Freitag mit 62,75 beziehungsweise 58,80 Dollar je Fass so billig wie seit fünfeinhalb Jahren nicht. Seit Sommer sind die Preise um rund 40 Prozent eingebrochen. Die Aktienbörsen gingen am Freitag europaweit in die Knie, auch die Währungen erdölproduzierender Länder wie Kanada, Norwegen oder Russland mussten deutliche Kurseinbußen hinnehmen. „Es ist das Ausmaß des Preisrutsches, das die Anleger so verunsichert“, sagte ein Händler.
„Die Weltwirtschaft ist nach wie vor schwach. Es gibt kein Lohnwachstum und die Verbraucher geben weniger aus. Das Hauptproblem ist eine Deflations-Gefahr“, zitiert die Financial Times Antoine Halff, der zu den Verfassern des Ölreports gehört.
Die niedrigen Preise stellen große Risiken für die für erdölproduzierenden dar. Während einige Länder wie Saudi-Arabien den Ölpreis aufgrund ihrer riesigen Devisenreserven noch verkraften können, bekommen Länder wie Venezuela und Russland finanzielle Schwierigkeiten mit dem fallenden Ölpreis.
Dies führe zu sozialen Instabilitäten, so die IEA. Im Verlauf des Ölpreis-Verfalls haben die OPEC-Staaten bisher Mindereinnahmen in Höhe von 316 Milliarden US-Dollar verzeichnet.