Die Regierung von San Diego hat beschlossen, die größte Meerwasser-Entsalzungsanlage der westlichen Hemisphäre zu bauen. Grund ist die anhaltende „Jahrhundert-Dürre", die in ganz Kalifornien grassiert und Experten zufolge noch Jahre andauern könnte. Die Anlage soll eine Milliarde Dollar kosten, 500 Arbeiter für ein Jahr beschäftigen und am Ende jeden Tag mehr als 378 Millionen Liter Meerwasser aus dem Pazifik in 204 Millionen Liter frischen Trinkwassers verwandeln.
Die Effizienz der Anlage ist jedoch vergleichsweise gering: Wie Technology Review berichtet, werden gerade einmal zehn Prozent des Wasserbedarfs dadurch gedeckt. Entsalzung ist eine der teuersten Methoden zur Trinkwassergewinnung überhaupt. Der Prozess der „Reverse Osmosis“ kostet Zeit und Geld: Riesige Betonbecken filtern das Meerwasser vor, technologisch hochgerüstete Glasfasern und Nanogewebe filtern nach. Das macht das Wasser am Ende um etwa 80 Prozent teurer als das bisher von Außerhalb hertransportierte Wasser. Mit 2000 Dollar pro acrefoot Wasser entspricht das etwa einem Kubikmeterpreis von 1,60 Dollar. Entsprechend steht eine in der Größendimension vergleichbare Anlage derzeit im ebenso reichen wie trockenen Saudi-Arabien.
Doch Geld war in dieser Wasser-Notsituation bei den Kaliforniern offenbar nebensächlich. Denn die Anlage hat einen anderen entscheidenden Vorteil: Zuverlässigkeit. Das Meerwasser ist die einzige Quelle, die auch bei anhaltender Trockenheit langfristig und zuverlässig als Wasserquelle erhalten bleibt. Denn Experten zufolge bleibt die extreme Dürre noch für Jahre oder Jahrzehnte.