Finanzen

CEO ruft Mitarbeiter der Deutschen Bank auf, die Ruhe zu bewahren

Lesezeit: 2 min
30.09.2016 10:28
Der CEO der Deutschen Bank, John Cryan, fordert die Mitarbeiter auf, die Ruhe zu bewahren. Seiner Einschätzung nach versuchten Spekulanten, die Deutsche Bank anzugreifen.
CEO ruft Mitarbeiter der Deutschen Bank auf, die Ruhe zu bewahren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Deutsche-Bank -Chef John Cryan hat die Mitarbeiter des Instituts dazu aufgerufen, trotz der Marktturbulenzen Ruhe zu bewahren. „Unsere Bank ist Gegenstand heftiger Spekulationen geworden, immer neue Gerüchte führen dazu, dass unser Aktienkurs inzwischen heftigen Ausschlägen unterliegt“, schrieb Cryan in einem Brief an die rund 100.000 Beschäftigten, der der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vorlag. Am Markt seien Kräfte unterwegs, die das Vertrauen in Deutschlands größtes Geldhaus schwächen wollten. „Unsere Aufgabe ist es nun dafür zu sorgen, dass diese verzerrte Außenwahrnehmung unser Tagesgeschäft nicht stärker beeinflusst.“

Die Deutsche Bank verfüge über ein starkes Fundament, erklärte Cryan. „Wir erfüllen alle aktuellen Eigenkapitalanforderungen und sind bei unserem Umbau im Plan.“ Die Markt- und Kreditrisiken seien in den vergangenen Jahren deutlich reduziert worden. „Zu keinem Zeitpunkt in den vergangenen zwei Jahrzehnten war die Deutsche Bank, was ihre Bilanz angeht, so sicher wie heute.“ Mit Liquiditätsreserven von mehr als 215 Milliarden Euro haben die Bank „einen überaus komfortablen Puffer.“ Berichte, dass einige Hedgefonds-Kunden das Institut verlassen hätten, sorgten zu Unrecht für Unruhe. Insgesamt habe die Deutsche Bank mehr als 20 Millionen Kunden.

„Auch die Ungewissheit über den Ausgang unseres Rechtsverfahrens in den Vereinigten Staaten ist kein Grund für diesen Druck auf unseren Aktienkurs, wenn wir die Vergleiche direkter Wettbewerber als Grundlage nehmen“, schrieb Cryan. Das US-Justizministerium hat für die Deutsche Bank wegen Tricksereien auf dem amerikanischen Immobilienmarkt eine Strafe von 14 Milliarden Dollar aufgerufen. Experten und die Bank selbst gehen jedoch davon aus, dass diese Summe im Zuge der Verhandlungen noch deutlich gedrückt werden kann.

Das Schreiben Cryans im Wortlaut:

 

Dear Colleagues,

You will have seen speculation in the media that a few of our hedge fund clients have reduced some activities with us. That is causing unjustified concerns. We should consider this in the context of the bigger picture: Deutsche Bank overall has more than 20 million clients.

I understand if you feel concerned by the extensive coverage on this issue. Our bank has become subject to speculation. Ongoing rumours are causing significant swings in our stock price.

It is our task now to prevent distorted perception from further interrupting our daily business. Trust is the foundation of banking. Some forces in the markets are currently trying to damage this trust.

Deutsche Bank has strong fundamentals. Let me mention some of the most important facts at this point:

We fulfil all current capital requirements and our restructuring is well on track. We completed the disposal of the British insurer Abbey Life this week and the sale of our stake in the Chinese Hua Xia Bank will be finalised soon. This will further improve our capital ratio.

We have significantly decreased our market and credit risk in recent years. At no point in the last two decades has the balance sheet of Deutsche Bank been as stable as it is today.

Despite low interest rates and a difficult environment we posted a pre-tax profit of about 1 billion euros in the first half of 2016. Before extraordinary items like restructuring costs, we earned about 1.7 billion euros. This demonstrates the operating strength of Deutsche Bank.

In a situation like this, the most important factor is our liquidity reserves. Currently they still amount to more than 215 billion euros. This is an extremely comfortable buffer. This is clear proof of how conservatively we have planned. This is acknowledged by numerous banking analysts.

There is therefore no basis for this speculation. Nor can uncertainty about the outcome of our litigation cases in the US explain this pressure on our stock price, if we take the settlements of our peers as a benchmark.

You have all done a tremendous job over the past few days. You are the ones who are in constant contact with our clients and making it clear how Deutsche Bank is really doing. You are Deutsche Bank – that is impressively clear. All of us in the Management Board highly appreciate it.

You will hear back from me soon. Please keep working as you have been doing so far. We are and we remain a strong Deutsche Bank.

Yours sincerely,

John Cryan


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...