Finanzen

SNB schockiert Österreich und Ungarn mit Aufwertung des Schweizer Franken

In Österreich und Ungarn dürfte die Entkoppelung des Franken vom Euro viele Kreditnehmer teuer zu stehen kommen. Sie kämpfen seit Jahren mit Fremdwährungskrediten und könnten nun kalt erwischt werden. Auch Polen ist betroffen.
15.01.2015 14:58
Lesezeit: 1 min

Österreichische Haushalte und Unternehmen hatten mit November 2014 Angaben der Oesterreichischen Nationalbank zufolge umgerechnet noch etwa 29,5 Milliarden Euro an Fremdwährungskrediten ausstehen. Die meisten davon sind in Schweizer Franken. Die Schuldner müssen sich nun auf eine deutliche Verteuerung ihrer Schulden einstellen, denn die Rückzahlung der Kredite muss nun zu höheren Raten erfolgen. Österreich selbst ist wegen des Desasters bei der Hypo Alpe Adria unter Druck und hat kaum Spielraum, den Kreditnehmern unter die Arme zu greifen.

In Ungarn ist die Lage ähnlich: Auch viele Ungarn haben Frankenkredite am Laufen. Der Forint gab nach und stürzte auf ein Allzeittief gegenüber dem Euro. Ein Euro kostete am Donnerstag 326 Forint. Anleger erwarten offenbar, dass die Fremdwährungskredite Ungarn massive Probleme bereiten werden und haben sich daher aus Ungarn zurückgezogen. Für die ungarische Wirtschaft kann die Lage wegen der politisch labilen Verhältnisse daher unangenehm werden.

Auch in Polen gibt es viele Franken-Kredite, weshalb der Zloty wie der Forint abschmierte. Die polnische Wirtschaft steht nach dem Auslaufen der EU-Förderungen zum Beitritt von nicht unerheblichen Herausforderungen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD-Ausblick: Deutsche Wirtschaft auf dem Tiefpunkt – Trendwende 2025 möglich?
03.06.2025

Die deutsche Wirtschaft kommt wegen teurer Energie und dem Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump auch in diesem Jahr nicht richtig vom...

DWN
Technologie
Technologie Google wirft die klassische Suche über Bord – das Ende der blauen Links
03.06.2025

Google krempelt seine Suche radikal um – KI ersetzt Linklisten, Gespräche ersetzen Klicks. Ist das der Anfang vom Ende des freien...

DWN
Politik
Politik Politische Zerreißprobe in Polen: Tusk stellt Vertrauensfrage nach Wahlschlappe
03.06.2025

Nach der Niederlage seines politischen Verbündeten Rafal Trzaskowski bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen steht...

DWN
Politik
Politik Ultimatum statt Diplomatie: Moskaus Bedingungen für einen Friedensvertrag
03.06.2025

Russland hat nach tagelangen Forderungen nun sein Memorandum für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine veröffentlicht. Im Grunde...

DWN
Technologie
Technologie Toyota hebt ab – Autobauer setzt auf Flugtaxi-Revolution in den USA
03.06.2025

Mitten in der Krise der deutschen Flugtaxi-Pioniere investiert Toyota hunderte Millionen in ein US-Start-up – und setzt auf eine Zukunft...

DWN
Politik
Politik Iran kurz vor der Atombombe – und der Westen schaut zu
03.06.2025

Trotz internationaler Warnungen treibt der Iran sein Atomprogramm unbeirrt voran – mit Uranmengen, die für den Bau mehrerer Bomben...

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...

DWN
Politik
Politik Trump zieht Investoren ab – Europa droht der Ausverkauf
02.06.2025

Donald Trump lockt mit Milliarden und Zöllen Investoren zurück in die USA – Europa verliert an Boden. Bricht der alte Kontinent im...