Finanzen

Börse: Dax nähert sich 11.000 Punkten

Die US-Märkte sind nach wie vor euphorisch über die Pläne Griechenlands - aber Kanzlerin Merkel will auf Zeit spielen - und wenn die Griechen eines nicht haben, dann ist es Zeit. Die Sache wird komplizierter und schmerzvoller, als die Märkte derzeit einpreisen. Öl bleibt stark, Gold hingegen kommt unter die Räder und der Euro schießt nach oben.
03.02.2015 18:59
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Aussicht auf die eine Öffnung der Geldschleusen durch die EZB und Spekulationen auf eine einvernehmliche Lösung in der griechischen Schuldenkrise haben am Dienstag die Kurse an den europäischen Aktienmärkten in die Höhe getrieben. Der Dax stieg um 0,6 Prozent auf 10.890,95 Zähler. Damit schloss der Leitindex zwar so hoch wie noch nie, aber unter dem zuvor erreichten Allzeithoch von 10.984,69 Zählern. Der Bruch der 11.000er Marke sei aber nur eine Frage der Zeit, sagte ein Händler. Der EuroStoxx50 zog um 1,3 Prozent auf 3414,18 Zähler an.

Die EZB will ab März über ein Anleihen-Kaufprogramm die Notenpresse anwerfen und damit die Konjunktur ankurbeln. Dies macht alternative Anlagen in Staatsanleihen immer weniger rentabel. "Solange die Geldschleusen in Europa offen sind und immer breiter werden, feiert man die Party mangels Alternativen", sagte Ayondo-Marktstrategin Sarah Brylewski. So werfen die zehnjährigen Bundesanleihen nur noch eine Rendite von 0,323 Prozent ab - und damit erstmals weniger als die seit Jahren renditeschwachen Japanbonds. Spekulationen auf Anschlusskaufprogramme der EZB taten laut Börsianern ihr übriges. Asoka Wöhrmann von der Vermögensverwaltungstochter der Deutschen Bank brachte in einem Zeitungsinterview die Aufstockung des EZB-Konjunkturprogramms zum Jahresende ins Gespräch.

Geplant ist bisher, dass die EZB Anleihen im Gesamtvolumen von einer Billion Euro kauft. Die damit einhergehende Abwertung des Eruo stützte die Aktienkurse zusätzlich. Inzwischen hat sich die Gemeinschaftswährung aber stabilisiert. Am Dienstag zog sie um mehr als einen US-Cent auf 1,1475 Dollar an. Die Verluste seit der EZB-Ankündigung machte sie somit teils wett.

Unterstützung kam zudem aus Athen, obwohl die Ideen der Griechen zur Lösung des Schuldenstreits in der Euro-Zone auf ein verhaltenes Echo stießen. Immerhin bemühe sich die neue Regierung, die Wogen ein wenig zu glätten, sagte IG-Analyst Christian Henke. Der Athener Leitindex gewann 11,3 Prozent und machte damit seine Vorwochenverluste im Sog des Machtwechsels wett.

Auch an der Wall Street zogen die Kurse um rund ein Prozent an. Denn für die vielen an den US-Börsen gelisteten Ölfirmen kommt die Erholung der Ölpreise gerade recht. Nordseeöl der Sorte Brent stieg um bis zu 4,5 Prozent auf 57,23 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Abend lag der Preis noch 2,6 Prozent höher bei 56,18 Dollar. Laut Analysten könnte das Überangebot von Öl bald Geschichte sein. Denn immer mehr Ölfirmen kappen ihre Investitionen, da bei einem so niedrigen Ölpreis die Gewinne dahinschmelzen. Dies trifft auch auf Russlands Wirtschaft zu. Das Land bestreitet mit den Ölausfuhren rund 40 Prozent seiner Einnahmen. An der Moskauer Börse zogen die Kurse an. Der Leitindex, der die Kurse in Dollar berechnet, stieg um 5,5 Prozent. Der Rubel holte drei Prozent auf.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Macrons Plan für die Ukraine: Europäische Truppen als Friedensgarant?
17.02.2025

Europa ringt um eine Antwort auf den Ukraine-Krieg. Frankreich und Großbritannien wollen eine Friedenstruppe entsenden, Kanzler Scholz...

DWN
Politik
Politik Tarifgespräche starten ohne Angebot von Bund und Kommunen
17.02.2025

Lohnplus oder Stillstand? Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst treten auf der Stelle. Die Gewerkschaften pochen auf höhere...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft BASF verkauft Bautenanstrich-Sparte: Milliarden-Deal mit Sherwin-Williams
17.02.2025

BASF setzt seinen radikalen Umbau fort und verkauft sein brasilianisches Geschäft mit Bautenanstrichen für über eine Milliarde Dollar....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Experte und Ökonom Harm Bandholz: „Trump versteht nur Druck“
17.02.2025

Trumps Stahlzölle dürften auch deutsche Unternehmen treffen. Der US-Wirtschaftsexperte und Ökonom Harm Bandholz spricht im DWN-Interview...

DWN
Immobilien
Immobilien Haus vererben steuerfrei: Worauf Sie beim Vererben von Immobilien achten müssen
17.02.2025

Wer ein Haus vererben möchte, sollte rechtzeitig Vorkehrungen treffen - dem Erben drohen sonst beispielsweise saftige Erbschaftssteuern....

DWN
Panorama
Panorama Papst mit Superinfektion im Krankenhaus
17.02.2025

Papst Franziskus leidet an einer polymikrobiellen Superinfektion der Atemwege. Sein Krankenhausaufenthalt verlängert sich nun. Wie schlimm...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek-Verbot: Warum Südkorea den chinesischen Chatbot sperrt
17.02.2025

Südkorea zieht die Reißleine: Der chinesische KI-Chatbot DeepSeek verstößt gegen Datenschutzvorgaben und wird aus den App-Stores...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rüstungsausgaben: Wie 200.000 neue Jobs entstehen könnten
17.02.2025

Deutschland könnte durch höhere Rüstungsausgaben bis zu 200.000 neue Jobs schaffen – doch die Finanzierung ist umstritten. Während...