Politik

Spanische Sozialisten wollen Allianz mit Podemos

Die spanische PSOE fordert das Ende der Troika und deren Austeritätspolitik. Damit schließt sich die derzeit drittstärkste Kraft im Land den Forderungen von Podemos an. Die Protestpartei fordert wie die griechische Syriza eine Neuverhandlung der Schulden.
04.02.2015 23:32
Lesezeit: 1 min

Der Führer der spanischen Mitte-links-Partei PSOE Pedro Sánchez hat am Dienstag „das Ende der Troika und der Sparpolitik“gefordert. Diese sollen ersetzt werden durch „eine demokratische Regierung der europäischen Wirtschaft“.

Sanchez fügte nach einem Bericht der spanischen Zeitung El Diario hinzu, dass er auch Ministerpräsident Rajoy darum bitten werde, in der EU die Botschaft zu verbreiten, dass der Troika ein Ende gesetzt werden müsse. Griechenland hatte zuvor die Aufsicht über das Hilfsprogramm aus IWF, EU-Kommission und EZB quasi des Landes verwiesen.

Damit schließt sich die derzeit drittstärkste Partei Spaniens den Forderungen der Protest-Podemos an. Diese ist mit der griechischen Syriza einig, die Schulden der EU-Südländer neu zu verhandeln. Die PSOE dürfte mit der Unterstützung dieser Forderung versuchen, die massive Abwanderung ihrer Wähler zu der linken Bewegung zu bremsen. Auch eine Koalition mit Podemos, die laut Umfragen mit 30 Prozent der Stimmen die derzeit stärkste Kraft in Spanien wäre, wird wahrscheinlicher. Bisher hatte die PSOE mit der PP zusammengearbeitet, so haben beide  jüngst den umstrittenen Anti-Terror-Pakt gemeinsam verabschiedet, der von den übrigen Parteien einstimmig abgelehnt wird.

Die Hinwendung der PSOE zu Podemos macht die Regierungspartei PP von Rajoy zur derzeit einzigen Partei in Spanien, die noch an den Sparkurs festhält. Aktuellen Umfragen zufolge stehen nur noch 24 Prozent der Spanier hinter Rajoy, der damit seit seiner Wahl 2011 nahezu die Hälfte der Wählerstimmen verloren hat.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...