Bei einer Schießerei in Kopenhagen ist ein Mensch getötet worden, wie die dänische Polizei am Samstagabend bestätigte. Bei dem getöteten Zivilisten handelt es sich um einen 40-jährigen Mann. Drei Polizisten sollen verletzt worden sein. Die Schüsse seien während einer Veranstaltung im Krudttønden-Kaffee über Kunst, Gotteslästerung und Meinungsfreiheit gefallen, meldeten dänische Medien am Samstag, berichtet Berlingske Tidende.
Nach ersten Erkenntnissen der dänischen Polizei weise alles auf einen Einzeltäter hin. Das hätten Befragungen ergeben, berichteten die Ermittler am Samstagabend. Der Täter soll zwischen 25 und 30 Jahre alt sein, etwa 1,85 Meter groß und von sportlicher Statur. Der Polizei zufolge handelt es sich um einen Mann arabischen Aussehens. Welche Merkmale ein solcher Täter haben soll, sagte die Polizei nicht. Der Fluchtwagen wurde später am Stadtrand gefunden. Ursprünglich war von zwei Tätern die Rede gewesen.
Die dänische Regierung bezeichnet die Schießerei als einen Terrorakt. «Alles deutet darauf hin, dass die Schüsse eine politisch motivierte Attacke darstellen und deswegen ein Akt des Terrorismus sind», sagte Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt am Samstagabend in Kopenhagen.
Zu den Rednern bei der Veranstaltung gehörte demnach auch der schwedische Mohammed-Karikaturist Lars Vilks, anwesend war zudem der französische Botschafter François Zimeray. Beide seien nicht verletzt worden. Vilks hatte schon mehrfach Karikaturen von Mohammed veröffentlicht, unter anderem als Hund, wie die schwedische Zeitung Dagens Nyheter berichtet.
Auf den Zeichner Vilks war 2007 im Internet von einem Al-Kaida-Ableger im Irak ein Kopfgeld von 150 000 Dollar ausgesetzt worden. Der schwedische Künstler hatte eine Zeichnung mit dem Propheten Mohammed als Hund ausgestellt und war schon mehrfach Ziel von Anschlägen.
Über den Täter gibt es keinerlei weitere Informationen. Auch die Hintermänner der Pariser Anschläge sind bis heute unbekannt.
Die Bundespolizei beteiligt sich offenbar an der Fahndung nach dem flüchtigen Täter. Das sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Samstagabend auf Anfrage der dpa. Die dänischen Sicherheitsbehörden hätten um diese Unterstützung gebeten. Es geht um verstärkte Kontrollen und Fahndungsmaßnahmen im Grenzraum zwischen Deutschland und Dänemark.