Politik

Ukraine: Kämpfe dauern an, Kiew erhebt Rechts-Anspruch auf Debalzewo

Während die Kämpfe in der Ost-Ukraine weiterlaufen, erhebt die Regierung in Kiew einen rechtlichen Anspruch auf die von den Rebellen belagerte Stadt Debalzewo. Dem hätten die Rebellen im Rahmen des Waffenstillstands-Abkommens im September zugestimmt. Sollte Kiew auf dem Standpunkt beharren, wären die Vereinbarung von Minsk obsolet.
14.02.2015 00:55
Lesezeit: 1 min

Am Freitag tobten in der Ost-Ukraine heftige Kämpfe zwischen ukrainischen Soldaten und den Rebellen-Verbänden. Insbesondere in der Stadt Debalzewo seien Artillerie- und Raketensalven zu beobachten gewesen berichtet ABC News. Bei den Auseinandersetzungen geht es um die Kontrolle eines strategischen Eisenbahn-Knotenpunkts in Debalzewo, der wichtig ist für den Güterverkehr mit Russland.

Die einzige Straßenverbindung zwischen der Stadt und den von der Regierung kontrollierten Gebieten stand ebenfalls unter Beschuss. Dabei handelt es sich um eine Autobahn im Norden der Stadt. Debalzewo ist weiterhin umzingelt von den Rebellen.

Die Regierung in Kiew sagt, dass sie einen rechtlichen Anspruch auf Debalzewo habe. Der Anspruch sei in einem Waffenstillstands-Abkommen verankert, der im September zwischen den Konflikt-Parteien unterzeichnet wurde.

Das Abkommen bildet nämlich die Grundlage für den Verlauf der Frontlinien. Das offizielle Dokument, welches im Januar an die Öffentlichkeit gelangte, beweise, dass die Rebellen von der Stadt Debalzewo abgesehen hätten.

Doch Ende Januar 2015 kam es zu einer Rebellen-Offensive auf Debalzewo. Die ukrainischen Truppen sind seitdem umzingelt.

„Die Stadt Debalzewo liegt wie ein ,Finger' des ukrainischen Militärs in einem Gebiet, das von Rebellen kontrolliert wird. Die Stadt ist taktisch wichtig. Deshalb versuchen die Rebellen, diesen ,Finger' abzuschneiden, um die Front Richtung Norden zu verkürzen. Sollten die Rebellen die Stadt einnehmen, wäre das ein weiterer Rückschlag für das ukrainische Militär“, sagte einer der letzten westlichen Journalisten in der Ost-Ukraine, ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz, den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Bei dem Minsker Friedensgipfel am Donnerstag ist nach Angaben von Wladimir Putin eine Einigung erzielt worden. Ab dem 15. Februar solle in der Ostukraine erneut ein Waffenstillstand gelten. Frankreichs Präsidenten Hollande bestätigte das Übereinkommen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...