Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos zeigt, dass Francois Hollande in den vergangenen Wochen wieder auf die Rolle des unbeliebten Staatspräsidenten abrutscht. Sprachen sich im Januar noch 38 Prozent der Befragten für seine Politik aus, sank der Wert seiner Beliebtheit im Februar auf 30 Prozent.
Hollande gilt aufgrund seiner schlechten Umfragewerte als einer der unbeliebtesten Staatspräsidenten des Landes überhaupt. Im Dezember lag seine Beliebtheit bei nur 18 Prozent, seine Entscheidungen nach dem Attentat auf Charlie Hebdo hatten ihm neuen Auftrieb gegeben. Wie sich im Februar aber zeigte, war dies möglicher Weise nur von kurzer Dauer. Nicolas Sarkozy etwa erfreut sich seit Monaten einer größeren Beliebtheit als Hollande. Im Januar sprachen sich 40 Prozent für seine Politik aus, im Februar 38 Prozent. Marine Le Pen erreichte Ipsos zufolge im Februar 31 Prozent und somit ebenfalls mehr als Hollande. Das Ergebnis zeige, dass die Front National in allen Fragen Recht hatte", so Le Pen (siehe Video).
Einen ähnlichen Trend hatten auch die Wahlumfragen des ifop-Instituts Ende Januar gezeigt. Hier käme Le Pen in der ersten Runde um die Wahl des Präsidenten auf 29 bis 31 Prozent, so das Institut. Dies würde dazu führen, dass sich Le Pen für die „zweite Runde der Präsidentschaftswahl durchsetzen könnte und gegen einen Kandidaten der Sozialisten oder der UMP antreten würde“.
Hollande würde ifop zugolge 21 Prozent erreichen, die beiden potentiellen UMP-Kandidaten Nicolas Sarkozy und Alain Juppé könnten mit 23 Prozent in der Umfrage Hollande in der ersten Runde schlagen. Allerdings könnte es auch sein, dass Hollande zu den Präsidentschaftswahlen 2017 gar nicht erst kandidiert. Zumindest hat er vor kurzem angedeutet, dass er nur bei gesunkener Arbeitslosigkeit in Frankreich antreten werde. Ende 2014 erreichte die Arbeitslosigkeit mit mehr als 3,488 Millionen Menschen einen neuen Rekordstand.