Finanzen

EZB: Rauswurf Russlands aus dem SWIFT-System gefährdet Finanz-System

Das österreichische EZB-Mitglied Ewald Nowotny warnt davor, Russland aus dem internationalen Zahlungssystem rauszuschmeißen. SWIFT sei ein neutrale Dienstleistung und kein politisches Instrument. Großbritannien und die USA haben diesen Schritt in der Vergangenheit mehrfach gefordert.
28.02.2015 02:20
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russland steht momentan recht isoliert da und das nicht erst seit den jüngsten militärischen Abkommen mit Zypern, der Neuausrichtung Richtung BRICS-Staaten und dem möglichen Handel von Flugabwehr-Raketen mit dem Iran.

Jetzt erhält das Land allerdings Unterstützung aus Österreich: Der Präsident der Oesterreichischen Nationalbank und EZB-Mitglied Ewald Nowotny widerspricht dem britischen Premier David Cameron bei seiner erneuten Forderung, Russland aus dem SWIFT-System rauszuschmeißen.

Nowotny warnt davor: „Wenn ich dieses System als politisches Instrument heranziehe, ist das nicht unproblematisch für die Akzeptanz insgesamt weltweit“. Österreich plädiere für einen pragmatischen Weg. Seine Warnung sei aber nicht so sehr auf Österreich bezogen, sondern auf die Glaubwürdigkeit des Swift-Systems. Dieses internationale Zahlungsverkehrssystem sollte eine neutrale Dienstleistung sein, so Nowotny.

Für Österreich hätte der SWIFT-Ausschluss Russlands keine unmittelbaren Auswirkungen. Russland könnte aber Vergeltungsmaßnahmen setzen, „und die hätten natürlich Auswirkungen für alle Unternehmen, die dort in Russland Geschäfte machen“, zitiert ihn Der Standard.

Die Forderungen nach dem Rauswurf kommen vor allem aus den USA und Großbritannien. Russland hat offenbar auf die mehrfachen Drohungen reagiert. 91 russische Banken sollen sich einem eigenen Finanzdienst angeschlossen haben, der parallel zu SWIFT arbeiten wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie Erkennen Sie schnell instabile Li-Ion-Batterien

Brady Corporation bietet eine neue, kostengünstigere Lösung an, um instabile Li-Ion-Batterien im Lager schnell und einfach zu erkennen....

DWN
Politik
Politik Trump gibt Selenskyj Kriegsmitschuld: "Hätte das nicht tun müssen"
24.01.2025

Für Donald Trump liegt die Verantwortung für die Eskalation des Ukraine-Kriegs auch beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj....

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Betrug: Nur 22 Prozent der Unternehmen schützen sich
24.01.2025

KI-Betrug wird 2025 zur größten Bedrohung für Unternehmen. Deepfakes und andere KI-gestützte Betrugstechniken nehmen in Deutschland und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel hausgemacht? Zu viele Akademiker, zu wenig Azubis - Deutschland braucht eine Reform der Berufsausbildung
24.01.2025

Zu viele Jugendliche studieren, zu wenige streben in die Ausbildung. Die Unternehmen sehen einen Veränderungsbedarf bei der...

DWN
Technologie
Technologie Atomkraft-Comeback? Weltweiter Run auf Kernenergie laut IEA
23.01.2025

"Neue Ära der Kernenergie": Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert einen wachsenden Strombedarf weltweit und ruft...

DWN
Technologie
Technologie Rätselhafte ChatGPT-Störung verärgert tausende Nutzer
23.01.2025

Derzeit kommt es zu massiven Störungen bei der Nutzung des ChatGTP-Bots. Nutzer rätseln derweil über die Ursachen der Panne. Das...

DWN
Politik
Politik "Das Maß ist endgültig voll": Merz will nach Aschaffenburg Asyl-Kehrtwende
23.01.2025

Nach dem tödlichen Angriff auf eine Kita-Gruppe in Aschaffenburg verlangt der CDU-Chef fundamentale Änderungen in der Migrationspolitik....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wachstumslokomotive: Wie Spanien zum Wachstums-Star wird
23.01.2025

Wachstums-Star Spanien: Während Deutschlands Wirtschaft stagniert, erlebt Spanien ein beeindruckendes Comeback. Dank Rekorden im...

DWN
Politik
Politik Merz will TV-Duell mit Alice Weidel: "Gehe der Diskussion nicht aus dem Weg"
23.01.2025

Kanzlerkandidat Friedrich Merz will ein TV-Duell mit AfD-Chefin Alice Weidel. Der CDU-Vorsitzende möchte die "fundamentalen Unterschiede"...