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Russland-Sanktionen und Euro-Krise schaden deutschen Exporten

Die deutschen Exporteure müssen einen schwachen Januar verbuchen. Wegen der Russland-Sanktionen und der Euro-Krise helfen auch die geldpolitischen Zaubertricks von Mario Draghi den deutschen Unternehmen nicht.
09.03.2015 09:07
Lesezeit: 1 min

Die deutschen Exporteure haben wegen der sinkenden Nachfrage aus den Euro-Ländern einen schwachen Jahresauftakt zu vermelden. Sie setzten im Januar 2,1 Prozent weniger um als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das war der kräftigste Rückgang seit August 2014. Der Rückgang wird auf die Sanktionen gegen Russland verhängten Gegensanktionen zurückgeführt. Denn ist das Ausmaß überraschend: Die EZB drückt seit Monaten den Euro-Kurs auf immer neue Tiefstwerte. Doch die Geldpolitik hilft den deutschen Unternehmen nicht, weil die Euro-Krise die Wirtschaft vor allem bei den Euro-Partnern schwächt. Hier können die deutsche Exporteure wegen der Währungsunion nicht von Wechselkurs-Effekten profitieren.

Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 89,9 Milliarden Euro ins Ausland - das waren 0,6 Prozent weniger als im Januar 2014. Das schwache Abschneiden ist vor allem auf das nachlassende Geschäft mit der Euro-Zone zurückzuführen, dem wichtigsten Absatzmarkt für Waren "Made in Germany". Die Ausfuhren dorthin lagen um 2,8 Prozent niedriger als im Januar 2014. Die Exporte in die nicht zur Euro-Zone gehörenden EU-Länder, zu denen etwa Polen und Großbritannien gehören, zogen hingegen um 3,0 Prozent an. Der Umsatz mit Ländern außerhalb der Europäischen Union - dazu zählen auch die beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China - gab um 0,5 Prozent nach.

Der Branchenverband BGA geht davon aus, dass die Ausfuhren in diesem Jahr um vier Prozent auf 1172 Milliarden Euro zulegen. Das wäre eine neue Bestmarke. Impulse werden vor allem vom schwachen Euro erwartet, der deutsche Waren in anderen Währungsgebieten preislich attraktiver macht.

Die Importe schrumpften im Januar um 0,3 Prozent zum Vormonat. Hier hatten Ökonomen ein Plus von 0,5 Prozent vorausgesagt. Der Außenhandelsüberschuss - die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren - lag bei bereinigt 19,7 Milliarden Euro. Er ist damit gut eine Milliarde Euro kleiner als erwartet.

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