Unternehmen

Italien fordert teilweise Aufhebung der Sanktionen gegen Russland

Der italienische Außenminister hält die Fixierung der EU-Außenpolitik auf die Ukraine für einseitig: Ein mindestens ebenso große Bedrohung komme aus dem Süden, vor allem wegen des Bürgerkriegs in Libyen. Die Italiener verlangen eine teilwiese Aufhebung der Russland-Sanktionen bereits im Juni.
30.03.2015 00:24
Lesezeit: 1 min

Der italienische Außenminister Paolo Gentiloni sagte der FT, dass die EU zu einseitig auf möglich Bedrohungen durch Russland im Zuge der Ukraine-Krise fixiert sei. Er fordert daher eine gewisse Entspannung im Verhältnis zu Russland.

Gentiloni sagte, er glaube zwar nicht dass die „Sanktionen in ihrer Gesamtheit zum Ende Juni aufgehoben“ werden könnten: „Doch die Frage ist, ob einige Sanktionen aufgehoben werden können, wenn sich die Situation deutlich verbessert hat? Das könnte vielleicht sogar eine symbolische Entscheidung sein. Man könnte Leute von der Liste nehmen oder neue hinzufügen, etwas, was wir in der Vergangenheit schon öfter gemacht haben.“

Zuletzt hatte die EU den ehemaligen ukrainischen Geheimdienstchef von der Sanktions-Liste gestrichen. Der Grund dafür ist unbekannt.

Gentiloni sieht offenbar die Notwendigkeit für die EU, mit Russland zu kooperieren - vor allem im Hinblick auf die „Bedrohungen von Mali bis Pakistan“, die für die EU mindestens so gefährlich seien wie die Probleme in der Ukraine. Vor allem Libyen bereitet dem Außenminister Sorgen, weil der Bürgerkrieg Italien unmittelbar betreffe und weil es keine einfache Friedenslösung, etwa mit UN-Blauhelmen, gäbe.

Italien ist seit jeher einer der Gegner der Sanktionen. Die italienische Exportwirtschaft spürt die Folgen ganz besonders, wie der frühere EU-Präsident Romano Prodi kürzlich sagte. Der italienische Premier Matteo Renzi hatte in Brüssel und Washington für Verärgerung gesorgt, weil er Russlands Präsident Putin bei einem Moskau-Besuch zu einem Staatsbesuch nach Italien eingeladen hatte.

Die EU ist wegen der von den Amerikanern forcierten Sanktionen tief gespalten und hat beim vergangenen Gipfel rechtlich bindende Beschlüsse unterlassen und sich auf verbale Beschwörungen beschränkt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

 

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt H&K-Aktie: Rüstungsboom lässt Aufträge bei Heckler & Koch explodieren
04.07.2025

Heckler & Koch blickt auf eine Vergangenheit voller Skandale – und auf eine glänzende Gegenwart und Zukunft. Der Traditionshersteller...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Aufwertung: Sind jetzt Firmengewinne in Gefahr?
04.07.2025

Der starke Euro wird für Europas Konzerne zur Falle: Umsätze schrumpfen, Margen brechen ein – besonders für Firmen mit US-Geschäft...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Facebook greift auf Ihre Fotos zu – viele merken es nicht
04.07.2025

Eine neue Funktion erlaubt Facebook, alle Fotos vom Handy hochzuladen. Die meisten Nutzer merken nicht, was sie wirklich akzeptieren. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Flat Capital-Aktie: Trotz Beteiligungen an OpenAI und SpaceX überbewertet?
04.07.2025

Flat Capital lockt mit Beteiligungen an OpenAI, SpaceX und Co. Doch die Risiken steigen, Insider warnen. Ist die Flat Capital-Aktie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...