Politik

Frankreich: Massenproteste gegen die Regierung Hollande

Lesezeit: 1 min
10.04.2015 00:25
Mehr als 300.000 Franzosen haben am Donnerstag gegen die Sparpläne der Regierung Hollande demonstriert. Die Proteste waren von den Gewerkschaften organisiert worden. Auch der Eiffelturm musste wegen der Proteste geschlossen bleiben.
Frankreich: Massenproteste gegen die Regierung Hollande

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Hunderttausende Franzosen sind am Donnerstag gegen die Sparpolitik von Präsident Francois Hollande auf die Straße gegangen. Zu den Protesten aufgerufen hatten vier Gewerkschaften, nach deren Angaben landesweit mehr als 300.000 Menschen demonstrierten. Allein in Paris wurden demnach 120.000 Kundgebungsteilnehmer gezählt. Der Polizei zufolge waren es in der Hauptstadt 32.000 Demonstranten. Den Protesten schloss sich auch das Personal des Eiffelturms an, so dass das Pariser Wahrzeichen für Touristen geschlossen blieb. Die Gewerkschaften werfen Hollande vor, mit seinem Sparkurs den öffentlichen Dienst zu beschädigen und dem Land zu schaden.

Die Proteste fallen mit Streiks der Fluglotsen und Angestellten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zusammen. Mehrere Fluggesellschaften, darunter Air France, EasyJet und Ryanair, mussten nach eigenen Angaben Hunderte Flüge streichen. Die Fluglotsen wehren sich unter anderem gegen eine Anhebung des Rentenalters von 57 auf 59. Bei Radio France ging der Arbeitskampf bereits in die vierte Woche, das Programm von Sendern wie France Info wird massiv gekürzt. Im öffentlichen Dienst folgten unter anderem Lehrer an staatlichen Schulen dem Aufruf der Gewerkschaften, die Arbeit niederzulegen. Frankreich steht unter dem Druck der Europäischen Union, sein Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen. Zugleich schwächelt die Wirtschaft bei anhaltend hoher Arbeitslosigkeit.

Die französische Regierung hat ihre Wachstumsziele erneut nach unten korrigiert. Die EU hat Frankreich erlaubt, das Defizit bis zu den Präsidentschaftswahlen über den Maastricht-Kriterien zu halten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU blockiert Übernahme von ITA Airways und schützt Lufthansa vor sich selbst
27.03.2024

Brüssel hat neue Hürden für die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways aufgestellt. Die dänische EU-Kommissarin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold verkaufen: So geht's und so erhalten Sie den besten Preis
27.03.2024

Der Goldpreis-Rekord liegt bei über 2.200 US-Dollar, erst kürzlich erreichte das Edelmetall dieses historische Hoch. Viele Goldbesitzer...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsschulden steigen - Ende 2023 bei fast 2,5 Billionen Euro
27.03.2024

Die öffentlichen Staatsschulden sind im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent gestiegen. Die Verschuldung des Bundes nahm überdurchschnittlich...