Die Rating-Agentur Moody's hält es für „sehr wahrscheinlich“, dass die griechischen Banken wegen der schwindenden Liquidität und fehlendem Puffer Kapitalkontrollen einführen. Dazu sollen auch Konten gesperrt werden, heißt es in dem Bericht von Mittwoch. Auf lange Sicht sei es für die Banken wohl erforderlich, zusätzliches Kapital aufzunehmen. Auch sei es wahrscheinlich, dass die Notenbank die griechischen Geldhäuser weiterhin stark finanziell stützen müsse.
Moody's stuft den Ausblick für das Bankensystem von „stabil“ auf „negativ“ herab, womit weitere Downgrades der Bonitätsnoten bevorstehen. Dazu hätten die finanziellen Verpflichtungen des Landes wie auch die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Weiterführung des Hilfsprogramms der internationalen Gläubiger beigetragen. Allein seit Dezember haben Anleger laut Rating-Agentur mehr als 30 Milliarden Euro von griechischen Banken abgezogen.
Aufgrund der Schuldenkrise kommt es innerhalb der Syriza-Partei verstärkt zu Unstimmigkeiten: Eine Gruppe fordert vom griechischen Regierungs-Chef Alexis Tsipras den sofortigen Abbruch der Verhandlungen mit den Gläubigern. Die Gruppe wird angeführt von Yanis Milios, der zuvor Chefökonom der Partei war und von Tsipras entmachtet wurde.
Im Bundestag wird offenbar bereits an einem dritten „Hilfspaket“ für Griechenland gearbeitet. Kanzlerin Merkel argumentiert wie die Amerikaner mit der geostrategischen Bedeutung Griechenlands als Nato-Land.