Deutschland

Preis-Explosion: Großkonzerne kaufen Bauern das Ackerland weg

Die Ackerpreise in der Uckermark erleben derzeit eine Preis-Explosion. Während Kleinbauern nicht mehr für die Pacht aufkommen können, kaufen Großkonzerne Ackerflächen auf. Durch den Einsatz von alternativen Technologien erhalten sie staatliche Fördergelder.
22.05.2015 00:58
Lesezeit: 1 min

Der Bodenrichtpreis für Ackerland ist im vergangenen Jahr in der Uckermark um 20 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung trifft vor allem die Landwirte schwer, die Pachtflächen erwerben müssen, um ihre Betriebe aufrecht zu erhalten. Im vergangenen Jahr kam es bei etwa 5.000 Hektar an Feldern, Wiesen und Wäldern zum Wechsel der Besitzer. Die MOZ berichtet: „Über den Tisch gingen dabei fast 70 Millionen Euro. Neuer Rekord: Eine 53 Hektar große Fläche mit einer Ackerzahl von 47 Bodenpunkten erzielte einen Kaufpreis von über drei Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Auf dem Lande bekommt man unbebautes Bauland für Eigenheime schon ab fünf Euro pro Quadratmeter.“

Für einen Hektar müssen Kaufinteressenten mittlerweile zwischen 13.000 und 17.000 Euro zahlen. Die Bodenpreise im Raum Prenzlau sind besonders hoch, weil sich dort die fruchtbarsten Böden befinden. Dort liegt der Preis pro Hektar zwischen 20.000 und 26.000 Euro. Auslöser dieser Entwicklung sind neben fremden Kaufinteressenten auch einheimische Landwirte, die mit günstig erhaltenen Krediten die Bodenpreise und damit auch die Pachtpreise in die Höhe treiben.

Ein Beerenobst-Bauer kritisiert, dass Ackerflächen teilweise nur deshalb aufgekauft werden, um Fördergelder vom Staat zu bekommen. Insbesondere Großkonzerne setzen beispielsweise auf den Anbau von Mais, bei dem Biogasanlagen zum Einsatz kommen. „Dadurch werden die Preise artifiziell hochgetrieben (…) Durch diese Förderung über Kilowattstunde entsteht ein Wettbewerb, bei dem kein Bauer, der Nahrungsmittel produziert, mehr mithalten kann“, zitiert den Bauern der rbb.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...