Politik

Ende der Isolation: Großbritannien bittet Putin um Hilfe in Nah-Ost

Lesezeit: 1 min
26.05.2015 01:49
Großbritannien hat Russland überraschend eingeladen, sich am Kampf gegen den Terror zu beteiligen. Die Briten haben offenbar eingesehen, dass sie gegen Russland im Nahen Osten auf Granit beißen. Um die Fassade des Konflikts zu wahren, veranstalten Moskau und der Westen große Militär-Manöver. Schließlich möchte keiner den Eindruck der Schwäche erwecken.
Ende der Isolation: Großbritannien bittet Putin um Hilfe in Nah-Ost

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Großbritannien und Russland haben angekündigt, für eine Lösung der Syrien-Krise wieder enger kooperieren. Premierminister David Cameron und Präsident Wladimir Putin hätten ein Treffen hochrangiger Sicherheitsberater beider Länder vereinbart, teilte die Regierung in London am Montag mit. Der Vormarsch der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) und der Bürgerkrieg in Syrien seien das Hauptthema des halbstündigen Telefongesprächs gewesen, sagte eine Sprecherin. Dabei habe Cameron seine Position bekräftigt, dass der syrische Machthaber Baschar al-Assad kein Teil der Konfliktlösung sein könne. Beide Länder wollten den Kontakt zur gemäßigten syrischen Opposition halten. Putin habe in der Downing Street angerufen, um Cameron zur Wiederwahl zu gratulieren, hieß es in London.

Der Westen hat seit einiger Zeit eingesehen, dass eine Isolation Russlands nicht zielführend ist. Vor allem, nachdem sich herausgestellt hat, dass die Amerikaner in Syrien keinen Schritt vorangekommen sind - obwohl sie das Entstehen eines Islamischen Staates unterstützt haben. Doch Russland und China stehen der US-Strategie im Wege, weshalb man sich nun offenbar um eine neue Annäherung bemüht. Die EU spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Um nach außen keine allzu schnelle Kehrtwendung erkennen zu lassen, beschäftigen Russland und der Westen die Öffentlichkeit mit einem traditionellen Säbelrasseln, welches an die Zeiten des Kalten Krieges erinnern soll.

Russlands Präsident Putin hat überraschend ein Großmanöver einberufen. Dieses ist offenbar eine Reaktion auf den Aufmarsch der von den USA geführten Nato-Staaten in Skandinavien. Die Militärs beider Großmächte sind bemüht, ihre Unverzichtbarkeit zu demonstrieren, um nicht sparen zu müssen. Politisch setzt Putin hinter den Kulissen auf Entspannung und hat dazu eine Initiative mit Großbritannien gestartet.

Die USA und andere westliche Staaten haben am Montag in Skandinavien nahe der Grenze zu Russland ihrerseits ein Großmanöver mit rund 100 Kampfflugzeugen begonnen. Bei der Übung im Norden Norwegens, Schwedens und Finnlands soll die militärische Zusammenarbeit überprüft werden.

An dem Manöver nehmen die Nato-Staaten USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Niederlande und Norwegen sowie Schweden, Finnland und die Schweiz teil. Vorgesehen seien etwa der Abschuss von Luftzielen und die Betankung von Flugzeugen in der Luft, teilten die norwegischen Streitkräfte mit.

Russland reagiert mit einer nicht angekündigten Übung, bei der die russische Luftwaffe ihre Gefechtsbereitschaft überprüfen soll. Oberbefehlshaber und Präsident Wladimir Putin habe das viertägige Manöver am Montag angeordnet, teilte Verteidigungsminister Sergej Schoigu mit. Bis Donnerstag sollen rund 12 000 Soldaten und 250 Kampfflugzeuge im Uralgebiet und in Sibirien die Verteidigung gegen feindliche Luftangriffe üben. Langstreckenbomber sollen zudem Raketenbeschuss von Zielen am Boden trainieren.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Politik
Politik Bund der Steuerzahler: Die Schuldenbremse ist unverzichtbar
01.12.2023

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hält die Schuldenbremse in ihrer gegenwärtigen Form für unverzichtbar. Im...

DWN
Politik
Politik Israel jagt Hamas mit Superbombe
02.12.2023

Die Vereinigten Staaten haben Israel hundert sogenannte Blockbuster-Bomben geliefert, mit denen Israel die Terroristen der Hamas in den...

DWN
Politik
Politik Haushaltskrise: Wo Finanzminister Lindner den Rotstift ansetzen will
02.12.2023

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat erstmals konkretisiert, in welchen Bereichen er Einsparungen für möglich hält, um die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die Verwalter des Wohlstands sind mit ihrem Latein am Ende angekommen
02.12.2023

In Deutschland und Österreich sinkt die Wirtschaftsleistung. Was ist passiert? Welche geheimnisvollen, bösen Mächte sind da am Werk,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europas Petrochemie steht mit dem Rücken zur Wand
01.12.2023

Die petrochemische Industrie in Europa gerät in schweres Fahrwasser. Wenn von Seiten der Politik nicht rasch und grundlegend...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleger ignorieren Warnungen der EZB, wetten auf Zinssenkung
01.12.2023

Entgegen allen Warnungen der EZB wetten die Märkte auf baldige Zinssenkungen. Damit stellen die Geldpolitik auf eine harte Probe. Gibt...

DWN
Finanzen
Finanzen Raus aus den Schulden – Wie mit Kreditkarten-, Immobilien- und Konsumschulden umgehen?
30.11.-0001

Gerade in der aktuellen Wirtschaftslage steigt für viele Menschen das Risiko einer Überschuldung enorm, da Zinsen steigen, Arbeitsplätze...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Banken fordern ein Comeback der Verbriefungen
01.12.2023

Nachdem schon Commerzbank-Chef Knof ein Ende ihrer Stigmatisierung gefordert hat, macht sich nun auch Deutsche-Bank-Chef Sewing für...