Politik

Russland: EU-Kampf gegen Flüchtlinge darf keine Militär-Aktion werden

Lesezeit: 1 min
01.06.2015 16:51
Russland will einem Einsatz der EU im Mittelmeer nur zustimmen, wenn das Mandat sehr eng gefasst ist. Man wolle nicht noch einmal solch ein Fiasko erleben wie in Libyen, wo der Westen eine UN-Resolution zu einem Militäreinsatz missbraucht habe.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Russland will einem Militäreinsatz gegen die Schleuser im Mittelmeer nur zustimmen, wenn das UN-Mandat dafür sehr eng gefasst ist. Sein Land wolle nicht noch einmal so mehrdeutige Formulierungen wie in der UN-Resolution zu Libyen erleben, die der Westen 2011 als Rechtfertigung für den dortigen Militäreinsatzes genutzt und damit massiv missbraucht habe, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Montag in Moskau. Sollte es einen Vorschlag für eine Resolution des UN-Sicherheitsrates geben, müsse das Einsatzprofil dort sehr präzise festgelegt werden.

Russland hatte ursprünglich mit einem Veto gegen ein UN-Mandat gedroht.

Die EU strebt einen Militäreinsatz gegen die Schleuser an, die Flüchtlinge von Libyen aus über das Mittelmeer bringen. Als rechtliche Grundlage dafür benötigt sie eine Resolution des UN-Sicherheitsrates, die Russland mit seinem Veto verhindern kann. Russland wirft dem Westen vor, 2011 eine Libyen-Resolution missbraucht zu haben, um den libyschen Diktator Muammar Gaddafi zu stürzen. Das nordafrikanische Land ist seither ins Chaos abgeglitten. Zehntausende Flüchtlinge nutzen den gescheiterten Staat inzwischen als Sprungbrett auf dem Weg ins reiche Europa.

Die Russen fürchten, dass die Nato die humanitäre Katastrophe nutzen könnte, um in Nordafrika Terrain zu gewinnen. Libyen ist vor allem wegen des Erdöls von geostrategischer Bedeutung.

Menschenrechtsorganisationen warnen vor einem Militäreinsatz, weil dabei eine hohe Wahrscheinlichkeit bestehe, dass Zivilisten zu Schaden kommen könnten.

Die EU will die Flüchtlinge zurückdrängen, weil sich die Nationalstaaten nicht auf eine faire Flüchtlingsquote einigen können.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...

DWN
Panorama
Panorama Winterurlaub in Gefahr: Weniger Gäste in den Alpen erwartet
21.12.2024

Die Alpenregion, ein traditionell beliebtes Ziel für Wintersport und Erholung, steht in der neuen Saison vor Herausforderungen. Weniger...