Der Fachkräftemangel in Deutschland macht jungen Unternehmen einer Umfrage zufolge schwer zu schaffen. Zwar seien engagierte Mitarbeiter für 36 Prozent der deutschen Start-up-Unternehmen der zentrale Erfolgsfaktor und damit wichtiger als eine Geschäftsidee (29 Prozent) oder eine klare Vision und Strategie (22 Prozent), wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Allerdings hätten fast drei von vier (73 Prozent) Gründern nach eigenen Angaben Schwierigkeiten bei der Mitarbeitersuche.
„Start-up-Unternehmen bekommen den Fachkräftemangel deutlich zu spüren. Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern gestaltet sich für viele schwierig“, sagte PwC-Experte Thomas Kieper. Allerdings gebe es regionale Unterschiede: Berlin als deutsche Start-up-Hochburg profitiere von seiner Reputation als kreative Stadt. In der Hauptstadt gaben nur 63 Prozent der Jungunternehmer an, sich bei der Rekrutierung von Mitarbeitern schwerzutun.
Wegen des Fachkräftemangels sei es besonders problematisch, dass viele Jungunternehmen bei der Personalauswahl kein glückliches Händchen hätten: Demnach gab jeder Fünfte befragte Entrepreneur an, sich gerne wieder von Mitarbeitern trennen zu wollen - vor allem, weil es diesen an Motivation (44 Prozent) fehle.
„Die Quote der Fehlbesetzungen liegt im Vergleich zu etablierten Unternehmen zu hoch“, sagte Kieper: „Jungunternehmer müssen bei der Mitarbeiterauswahl genauer hinschauen und ihre Personalprozesse professionalisieren.“ Bisher verlaufe die Mitarbeitersuche häufig wenig professionell: 74 Prozent der Jungunternehmer rekrutieren ihr Personal nach den Angaben über private Kontakte und Empfehlungen.