Finanzen

Sparkassen fordern Brandmauer zum Schutz der deutschen Sparguthaben

Lesezeit: 1 min
30.06.2015 14:52
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband stellt sich gegen die Preisgabe deutscher Sparguthaben zur Absicherung aller europäischen Risiken. Das ist zumindest für die gesamteuropäische Einlagensicherung geplant. „Die Sparkassen-Finanzgruppe ist nicht bereit, mit den zum Schutz der Einlagen ihrer Kunden gebildeten Sicherungsmitteln für dritte Kreditinstitute zu haften oder für Dritte eine Rückversicherung zu finanzieren“, so der Verband.
Sparkassen fordern Brandmauer zum Schutz der deutschen Sparguthaben

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband DSGV warnt vor der Preisgabe der deutschen Sparguthaben zur Absicherung aller europäischen Risiken im Zuge der geplanten gesamteuropäischen Einlagensicherung:

Die Sparkassen-Finanzgruppe ist nicht bereit, mit den zum Schutz der Einlagen ihrer Kunden gebildeten Sicherungsmitteln für dritte Kreditinstitute zu haften oder für Dritte eine Rückversicherung zu finanzieren. Das hat der Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes im Namen der deutschen Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen beschlossen. Hintergrund sind erneute Vorschläge, die nationalen Einlagensicherungssysteme in Europa zu vergemeinschaften oder zumindest haftungsmäßig zu verbinden.

Eine Bereitschaft der Menschen zum Sparen bestehe nur, wenn die Sicherheit der Spareinlagen ohne jeden Zweifel gewährleistet ist. Die Sparkassen-Finanzgruppe unterstütze deshalb einen effektiven Sparerschutz auf der Basis leistungsfähiger nationaler Einlagen- und Institutssicherungssysteme. Mit großer Besorgnis blickten gerade in Deutschland die Sparerinnen und Sparer auf die ihnen heute und womöglich auch künftig auferlegten Belastungen. Weitere Verunsicherungen der Sparer müssten deshalb unbedingt vermieden werden.

Auch künftig müsse alles dafür getan werden, Risiken für die Sicherheit von Einlagen zu minimieren. Das erfordere zwingend, „Brandmauern“ in den Einlagensicherungssystemen des gemeinsamen europäischen Hauses sicherzustellen. Nur so sei zu gewährleisten, dass mögliche Stabilitätsprobleme in einzelnen Euro-Ländern nicht zu einem flächendeckenden Vertrauensverlust in die Sicherheit der Einlagen in der EU insgesamt werden.

Der DSGV-Vorstand ruft die Bundesregierung, den Deutschen Bundestag und das Europäische Parlament auf, Bestrebungen nach einer Vergemeinschaftung der Einlagensicherung auch künftig abzulehnen und sicherzustellen, dass die durch die europäische Einlagensicherungsrichtlinie anerkannten Institutssicherungssysteme in ihrer Existenz und Funktionsweise nicht beeinträchtigt werden.

Der Vorstand ist neben der Mitgliederversammlung wichtigstes Organ des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e.V. Er besteht neben dem Vorsitzenden, DSGV-Präsident Georg Fahrenschon, aus zwölf weiteren Mitgliedern der regionalen Sparkassenverbände, den Landes-banken und Girozentralen sowie vier Vorstandsvorsitzenden von Sparkassen. Weiter gehören dem Vorstand sechs Vertreter der kommunalen Spitzenverbände, der Vorstandsvorsitzende der DekaBank, ein Vorstand des Verbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, die Mitglieder der DSGV-Geschäftsführung sowie weitere Mitglieder aus der Sparkassen-Finanzgruppe an.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Smallcap-Aktien: Lohnt sich ein Investment?
29.03.2024

Nebenwerte sind derzeit relativ gering bewertet und könnten von Zinssenkungen profitieren. Macht ein Einstieg Sinn für risikobereite...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manche Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...