Finanzen

Gelddrucken erfolglos: Schweden senkt überraschend Leitzins

Lesezeit: 1 min
02.07.2015 13:48
Die schwedische Notenbank hat angesichts der Griechenland-Krise den Leitzins auf minus 0,35 gesenkt. Die überraschende Lockerung hat der Krone zugesetzt. Der Euro stieg am Donnerstag um bis zu 1,2 Prozent auf ein Drei-Wochen-Hoch.
Gelddrucken erfolglos: Schweden senkt überraschend Leitzins
Der Euro stieg am Donnerstag um bis zu 1,2 Prozent auf ein Drei-Wochen-Hoch von 9,37 Kronen. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Angesichts der eskalierenden Griechenland-Krise hat Schwedens Notenbank überraschend den Leitzins gekappt. Sie entschied am Donnerstag, den Schlüsselsatz auf minus 0,35 von minus 0,25 Prozent zu senken. Zugleich will sie von September an bis zum Jahresende Wertpapiere im Volumen von 45 Milliarden Kronen erwerben. Ein vorheriges im April beschlossenes Ankaufprogramm läuft im September aus. „Sie haben das Quantitative Easing (QE) recht aggressiv betrieben und es ist ziemlich klar, dass sie die Krone schwächen wollen“, sagte Nordea-Währungsstratege Niels Christensen.

Mit den Maßnahmen wollen die Währungshüter verhindern, dass die Preise ins Rutschen geraten, Verbraucher Käufe aufschieben und der Aufschwung abwürgt wird. Zugleich warnte die Notenbank, dass die Folgen der griechischen Schuldenkrise derzeit nur schwer abzuschätzen seien.

Die Schwedische Krone weitete ihre Verluste zum Euro nach dem Zinsentscheid aus. Der Euro stieg am Donnerstag um bis zu 1,2 Prozent auf ein Drei-Wochen-Hoch von 9,37 Kronen. Der Dollar kletterte um 1,1 Prozent auf 8,47 Kronen.

Die Zinssenkung erwischte viele Anleger auf dem falschen Fuß. Die meisten Analysten hatten erwartet, dass die Notenbank ihre bereits sehr lockere Geldpolitik unverändert beibehält.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...