Angesichts der eskalierenden Griechenland-Krise hat Schwedens Notenbank überraschend den Leitzins gekappt. Sie entschied am Donnerstag, den Schlüsselsatz auf minus 0,35 von minus 0,25 Prozent zu senken. Zugleich will sie von September an bis zum Jahresende Wertpapiere im Volumen von 45 Milliarden Kronen erwerben. Ein vorheriges im April beschlossenes Ankaufprogramm läuft im September aus. „Sie haben das Quantitative Easing (QE) recht aggressiv betrieben und es ist ziemlich klar, dass sie die Krone schwächen wollen“, sagte Nordea-Währungsstratege Niels Christensen.
Mit den Maßnahmen wollen die Währungshüter verhindern, dass die Preise ins Rutschen geraten, Verbraucher Käufe aufschieben und der Aufschwung abwürgt wird. Zugleich warnte die Notenbank, dass die Folgen der griechischen Schuldenkrise derzeit nur schwer abzuschätzen seien.
Die Schwedische Krone weitete ihre Verluste zum Euro nach dem Zinsentscheid aus. Der Euro stieg am Donnerstag um bis zu 1,2 Prozent auf ein Drei-Wochen-Hoch von 9,37 Kronen. Der Dollar kletterte um 1,1 Prozent auf 8,47 Kronen.
Die Zinssenkung erwischte viele Anleger auf dem falschen Fuß. Die meisten Analysten hatten erwartet, dass die Notenbank ihre bereits sehr lockere Geldpolitik unverändert beibehält.