Finanzen

Crash-Gefahr: China will hoch spekulativen Handel eindämmen

Lesezeit: 1 min
03.07.2015 16:36
Am chinesischen Aktienmarkt wächst die Angst vor einem Börsencrash. Der Shanghaier Leitindex brach diese Woche um mehr als zwölf Prozent ein. Die Finanzmarktaufseher wollen nun verstärkt nach Hinweisen auf illegale Marktmanipulationen suchen.
Crash-Gefahr: China will hoch spekulativen Handel eindämmen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am chinesischen Aktienmarkt wächst die Angst vor einem Börsencrash. Nach Tagen heftiger Kursverluste stürzte der Shanghaier Leitindex am Freitag um weitere 5,8 Prozent ab, auf Wochensicht brach er um mehr als zwölf Prozent ein. Der Shenzener CSI300-Index, in dem die größten börsennotierten Unternehmen beider Handelsplätze vertreten sind, verlor am Freitag 5,4 Prozent.

Niedrigere Zinsen und geringere Handelsgebühren haben den Ausverkauf am chinesischen Aktienmarkt bislang nicht stoppen können - seit Mitte Juni ging es rund 30 Prozent abwärts. Im Ringen um Stabilität wollen die Finanzmarktaufseher nun verstärkt nach Hinweisen auf illegale Marktmanipulationen suchen. Dazu werde eigens ein Team an Ermittlern eingesetzt, hieß es am Freitag von der chinesischen Wertpapieraufsicht CSRC. Viele chinesische Investoren glauben, dass die Schuld an der Talfahrt bei ausländischen Investoren liegt, die massiv auf fallende Kurse in China gewettet haben sollen. „Die Regierung muss den Markt retten, nicht mit leeren Worten, sondern mit Silber und Gold“, sagte Stratege Fu Xuejun vom Brokerhaus Huarong Securities. Ein Börsencrash würde sonst Banken, Konsum und Unternehmen mit nach unten reißen und für soziale Instabilität sorgen. „Es ist eine Katastrophe, wenn das keine ist, was dann?“

Die Regierung in Peking versucht mittlerweile den hoch spekulativen Handel mit Hebelprodukten einzudämmen, bei dem mit geringen Beträgen große Volumen bewegt werden können. So wurden die Bedingungen für das mit geliehenem Geld betriebene Geschäft („Margin Lending“) verschärft und höhere hinterlegte Sicherheiten von den Investoren eingefordert. Vor Juni waren die Kurse in China, befeuert von diesen vor allem von Privatanlegern betriebenen riskanten Wetten, monatelang nach oben geschossen. Die Mehrzahl der Marktexperten hatte angesichts eines Kursplus von rund 150 Prozent im Zeitraum November bis Mitte Juni von einer Spekulationsblase bei chinesischen Aktien gesprochen.

 


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...