Politik

Griechenland: USA demütigen die EU und verschaffen Syriza einen Vorteil

Die USA haben die EU im Kampf gegen Griechenland offenbar regelrecht vorgeführt. Washington hat die Veröffentlichtlichung des für die Euro-Retter verheerenden IWF-Berichts verfügt. Der Versuch der EU, den Bericht zu verhindern, wurde im Keim erstickt.
03.07.2015 20:57
Lesezeit: 1 min

Vertreter der Euro-Zone beim IWF haben offenbar versucht, die Veröffentlichung eines Berichts über die Schuldensituation Griechenlands drei Tage vor dem dort geplanten Referendum zu verhindern. Die Europäer hätten Einwände gegen den Zeitpunkt der Publikation vorgebracht, meldet Reuters am Freitag unter Berufung auf mit dem Vorgang vertrauten Kreise. Sie hätten sich allerdings nicht gegen die anderen Länder, insbesondere gegen die USA, durchsetzen können. Die EU müsse einsehen, dass nicht alle Entscheidungen nach ihren Bedürfnissen getroffen werden könnten, sagte ein IWF-Insider.

Die USA verlangen seit geraumer Zeit, dass die Eurozone die Schulden von Griechenland übernimmt. Deshalb hatte sich auch der IWF aus den Verhandlungen zurückgezogen. Für die USA steht fest, dass Griechenland in der Eurozone bleiben muss. Griechenland spielt aus geopolitischen Gründen eine zentrale Rolle in der Planung der NATO.

Für die Eurozone ist die Veröffentlichung der Zahlen des IWF ein verheerendes Signal. Nun ist klar, dass es sich in Griechenland um ein Milliarden-Desaster handelt. Die Rückzahlung der Schulden kann nicht mehr, wie geplant, auf die kommenden Generationen abgeschoben werden.

Die linke Regierung in Athen sieht sich ihrerseits durch den Bericht in ihrer Ablehnung der Spar- und Reformforderungen der internationalen Gläubiger bestätigt.

In dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht hatte der IWF ein düsteres Bild der Schuldensituation Griechenlands gezeichnet. Bei einer weiteren Verschlechterung der Wirtschaftslage benötige das Land eine Verlängerung der Kredite und einen Schuldenschnitt. Wegen der Abweichungen vom Reformkurs werde das Land bis 2018 etwa 50 Milliarden Euro zusätzlichen Finanzbedarf haben. Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis erklärte, der IWF bestätige die Haltung der Regierung, die das Thema Schuldenerleichterung in den Mittelpunkt der Verhandlungen stellen wolle.

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...