Politik

China droht Spekulanten mit Gefängnis: Börsen-Kurse steigen

Lesezeit: 1 min
09.07.2015 16:26
Nach dem Börsen-Crash in China will die Regierung stärker gegen Insider-Handel und „böswillige“ Leerverkäufe vorgehen. Es wird bereits gegen mehr als zehn Personen und Institutionen ermittelt, so die Behörden. Die chinesischen Aktienmärkte waren im vergangenen Monat um fast ein Drittel eingebrochen.
China droht Spekulanten mit Gefängnis: Börsen-Kurse steigen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Aktienmärkte in Fernost haben sich am Donnerstag nach den Einbrüchen der Vortage in China wieder erholt. Die Börse in Shanghai verbuchte ein Plus von sechs Prozent, der Shenzhen Composite eines von 3,7 Prozent.

Die chinesische Regierung hat drastische Schritte beschlossen, um den Kursrutsch der vergangenen Wochen zu stoppen. So soll gegen illegale Machenschaften auf den Aktien- und Terminmärkten vorgegangen werden. Vor allem den Insider-Handel hätten die Aufseher im Visier, teilte die Pekinger Regierung am Donnerstag mit. Die Weitergabe vertraulicher Informationen solle ebenso geahndet werden wie Leerverkäufe, die mit „böswilligen“ Absichten getätigt würden. Auch Haftstrafen sind möglich.

Das staatliche China Securities Journal meldete, Polizei und Behörden ermittelten wegen solcher Geschäfte bereits gegen mehr als zehn Personen und Institutionen. Bei Leerverkäufen handelt es sich im Grunde um Wetten auf sinkende Kurse. Die chinesischen Aktienmärkte waren im vergangenen Monat um fast ein Drittel eingebrochen.

Im Fokus der Ermittler stünden auch Vergehen wie Marktmanipulation und die Verbreitung von Gerüchten, erklärte das für die geplanten Kontrollen zuständige Ministerium für öffentliche Sicherheit. Das Regierungsressort wolle bei seiner Initiative eng mit der Finanzaufsicht zusammenarbeiten. Zuletzt habe es an den Börsen ungewöhnliche Schwankungen gegeben, erklärte das Ministerium zum jüngsten Markgeschehen.

Der Shanghaier Aktienmarkt war am Mittwoch um sechs Prozent eingebrochen und verlor binnen drei Wochen rund ein Drittel seines Werts. Das ist der größte Crash seit mehr als 20 Jahren. Zuvor hatten sich die Kurse vom Spätherbst bis in den Juni hinein mehr als verdoppelt. Am Donnerstag legte der Markt wieder 5,8 Prozent zu. Die chinesische Finanzaufsicht hatte am Tag zuvor weitere Schritte eingeleitet, um den Ausverkauf zu stoppen.

Zuletzt griffen die Aufsichtsbehörden in China zu drastischen Maßnahmen. So dürfen Großanleger mit Beteiligungen von mehr als fünf Prozent ihre Aktien für sechs Monate nicht auf den Markt werfen. Insgesamt hat der Crash bereits 3,5 Billionen Dollar vernichtet.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...