Politik

Nato unterstützt USA und Türkei bei Puffer-Zone in Syrien

Die Nato wird die USA und die Türkei bei der Errichtung einer Pufferzone auf syrischem Staatsgebiet unterstützen. Die Amerikaner kämpfen gegen den IS. Die Türkei kämpft gegen den IS und die PKK. Das Prinzip der territorialen Integrität ist im Falle Syriens außer Kraft gesetzt.
28.07.2015 13:38
Lesezeit: 1 min
Nato unterstützt USA und Türkei bei Puffer-Zone in Syrien
Die Türkei führt seit mehreren Tagen Luftschläge gegen den IS in Syrien und die PKK im Irak durch. (Grafik: Debkafile)

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat der Türkei am Dienstag die Unterstützung der Allianz im Kampf gegen den Terrorismus zugesagt. „Terrorismus in all seinen Facetten kann nie geduldet oder gerechtfertigt werden“, sagte er am Dienstag zu Beginn einer Sondersitzung der Nato-Botschafter zur Lage in der Türkei. Es sei richtig, das Treffen zum jetzigen Zeitpunkt abzuhalten, um über die Instabilität „vor der Haustür der Türkei und an der Nato-Grenze“ zu beraten. „Die Nato verfolgt die Entwicklungen sehr genau, und wir stehen unserem Verbündeten Türkei in starker Solidarität bei“, zitiert die CNN Stoltenberg. Zuvor hatte Stoltenberg in einem Interview mit der BBC gesagt, dass die Türkei stark genug sei, um sich selbst zu verteidigen.

Die USA und die Türkei seien übereingekommen, eine Puffer-Zone auf syrischem Gebiet zu errichten, meldet die Washington Post. Die Türkei will eine Flugverbotszone, Washington zögert noch mit einer solch weitreichenden Maßnahme. Rein theoretisch ist Syrien ja noch ein selbständiger Staat und daher in gewisser Weise Völkerrechtssubjekt.

Nach mehreren tödlichen Anschlägen, die auf das Konto der Extremistenmiliz IS und der PKK gehen, war die Türkei nach langem Zögern Ende vergangener Woche aktiv in den Kampf gegen den IS eingestiegen. Während der Kampf gegen den IS von den Nato-Partnern begrüßt wird, kritisieren die EU-Staaten das Vorgehen gegen die PKK. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu sagt, dass die Operationen gegen den IS und die PKK im Rahmen des internationalen Rechts vollzogen werden. Er hatte bei einer Pressekonferenz gesagt, dass die PKK dasselbe sei wie der IS.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Friedensprozess mit den Kurden auch offiziell aufgekündigt. Es sei unmöglich, diesen Weg mit denjenigen fortzusetzen, die die nationale Einheit gefährdeten, sagte der Staatschef am Dienstag vor Journalisten in Ankara.

Die Türkei hatte unter Artikel 4 des Nato-Vertrages Konsultationen der Verbündeten beantragt, berichtet der Guardian. Während der Vorbereitungen des Treffens habe die Türkei aber weder Luft- noch Bodenunterstützung von den Partnern erbeten, sagten mit den Beratungen vertraute Personen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Weil Eltern keine Superhelden sein müssen!

Familien haben ihren ganz speziellen Vorsorgebedarf, der mit den Kindern wächst und sich verändert. Unterstützen Sie Familien bei der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Gas-Skandal in der EU: Andere EU-Länder kaufen immer mehr billiges Gas aus Russland!
27.03.2025

Die EU-Mitgliedstaaten sollen bis 2027 auf günstige Energie aus Russland verzichten. Zuletzt stiegen die Gasimporte aber. Vor allem drei...

DWN
Politik
Politik Klimaneutralität im Grundgesetz – Annalena Baerbock kündigt zahlreiche Klagen der Umweltverbände an
27.03.2025

Die beschlossene Grundgesetzänderung verankert erstmals das Ziel der „Klimaneutralität bis 2045“ in der Verfassung....

DWN
Panorama
Panorama Bluttat in Amsterdam: Messerattacke mit mehreren Verletzten in den Niederlanden
27.03.2025

Messerattacke in Amsterdam! Am Donnerstagnachmittag wurden in der niederländischen Metropole mehrere Menschen niedergestochen....

DWN
Politik
Politik CDU Austritte: Revolte gegen Merz – Immer mehr CDU-Mitglieder geben ihr Parteibuch ab
27.03.2025

CDU-Austrittswelle im ostdeutschen Kühlungsborn geht weiter: Der lokale Stadtverband der CDU im Landkreis Rostock ist aus der Partei...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Neun Aufwendungen, die fast jeder von der Steuer absetzen kann
27.03.2025

Wer weiß, welche Kosten absetzbar sind, kann bares Geld vom Finanzamt zurückbekommen. Ob Kinderbetreuung, Handwerkerkosten oder...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Milliardenverlust Deutsche Bahn: Staatkonzern erneut unrentabel - Bahnchef auf Abruf?
27.03.2025

Der Staatskonzern (DB) hat im vergangenen Jahr erneut einen Milliardenverlust eingefahren. Unterm Strich stand 2024 ein Minus von rund 1,8...

DWN
Technologie
Technologie Nordkorea rüstet auf: Machthaber Kim stellt neueste Militärtechnologie vor
27.03.2025

Neben einem Flugzeug, das als luftgestütztes Frühwarnsystem dienen soll, hat das nordkoreanische Militär auch eine neue Kamikaze-Drohne...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittagspause in Deutschland: Was Beschäftigte dürfen und was nicht
27.03.2025

Die Mittagspause in Deutschland ist mehr als nur eine Unterbrechung der Arbeitszeit – sie ist gesetzlich geregelt und dient der...