Frankreich will sich von einem erst kürzlich gekauften Renault-Anteil wieder trennen. "In der Zukunft werden wir die fünf Prozent an Renault, die wir im Frühjahr erworben haben, veräußern", sagte Wirtschaftsminister Emmanuel Macron in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der Zeitung "Le Monde". Die Regierung hatte den Staatsanteil vor der Hauptversammlung auf knapp 20 von 15 Prozent erhöht. Hintergrund ist ein Gesetz, das Frankreich 2014 zum Schutz der heimischen Industrie einführte. Es räumt Investoren ein Doppelstimmrecht ein, die Aktien im eigenen Namen erwerben und diese mindestens zwei Jahre lang besitzen. Bei dem Aktionärstreffen konnten sich Kritiker dann nicht damit durchsetzen, die Stimmrechte des Staates zu beschränken, weil die notwendige Mehrheit fehlte.
Renault legte am Donnerstag zudem Zahlen vor. Demnach stieg der Nettogewinn des Traditionskonzerns im ersten Halbjahr um 86 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen profitierte von der Erholung auf dem europäischen Automarkt und im internationalen Geschäft vom schwachen Euro.