Politik

Erdogan: Putin wird Syriens Präsident Assad fallenlassen

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan glaubt nicht, dass Russlands Präsident Wladimir Putin an Syriens Machthaber festhalten wird. Er ist sogar der Ansicht, dass Putin von seiner bisherigen Position abweichen und Baschar al-Assad aufgeben könnte. Bislang lehnt Russland eine Lösung ab, die Assad ausklammert.
09.08.2015 00:03
Lesezeit: 1 min

Er denke, dass Putin Assad aufgeben könne, sagte Erdoğan nach einem am Montag veröffentlichten Bericht der Zeitung «Habertürk» auf einer Asienreise vor türkischen Journalisten. Putin vertrete nicht mehr den Standpunkt, dass er «bis zum Ende» an Assads Seite stehe. Putin hatte Erdoğan nach dem tödlichen Anschlag im südtürkischen Suruc am 20. Juli sein Beileid ausgesprochen. Zuletzt telefonierten die beiden nach Angaben des Kreml am 26. Juli miteinander, so die dpa.

Russland unterstützt Assad im syrischen Bürgerkrieg und ist gegen eine Lösung, die Assad ausklammert. Die Türkei dagegen will den Sturz des Assad-Regimes und unterstützt gemeinsam mit Saudi-Arabien die syrischen Rebellen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat unterdessen ein Ende ausländischer Einmischung in den Syrien-Konflikt gefordert. «Wir verlangen […], dass jede Einmischung von außen in die syrische Krise gestoppt wird und die syrischen Parteien zu gemeinsamen Verhandlungen gedrängt werden», sagte Lawrow nach einem Treffen unter anderem mit US-Außenminister John Kerry am Montag in Katars Hauptstadt Doha. Eine Lösung des blutigen Bürgerkrieges müsse durch friedliche Mittel auf einer gemeinsamen Basis erreicht werden.

Die Worte Lawrows richten sich auch an die USA, die gemeinsam mit arabischen Verbündeten seit September Stellungen der Terrormiliz IS in Syrien bombardieren. Kerry  hingegen wiederholte die Sicht der USA, wonach die Brutalität des Regimes von Syriens Machthaber Baschar al-Assad gegen die eigene Bevölkerung die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) und die Anwesenheit von ausländischen Kämpfern in Syrien gefördert hat. Assad dürfe deshalb keinen Platz im künftigen Syrien haben. Die USA wollten gemeinsam mit Russland und Saudi-Arabien weiter nach einer politischen Lösung im Syrien-Konflikt suchen, sagte Kerry laut US-Außenministerium.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Wirtschaft holt auf: Thüringen und Sachsen mit Spitzenplätzen
20.05.2025

Einer neuen ifo-Studie zufolge hat Ostdeutschland wirtschaftlich gegenüber dem Westen deutlich aufgeholt. Der Thüringer Industrieanteil...

DWN
Politik
Politik Wenn Europa falsch reagiert, wird Trump zur echten Gefahr für die NATO
20.05.2025

Donald Trump ist zurück – und mit ihm die Zweifel an der Zukunft der NATO. Ex-Sicherheitsberater John Bolton warnt: Nicht Trump allein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Amazons Geheimwaffe aus Israel: Wie ein unbekanntes Start-up den KI-Krieg entscheidet
20.05.2025

Ein unbekanntes Start-up aus Israel liefert den Treibstoff für Amazons KI-Vormarsch. Mit Annapurna Labs sichert sich der Tech-Gigant die...

DWN
Finanzen
Finanzen 30.000 Dollar für Gold – und der Westen ist bankrott
20.05.2025

Gold steigt, wenn das Vertrauen fällt. Für Hedgefonds-Manager David Einhorn wäre ein Kurs von 30.000 Dollar kein Triumph – sondern ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krise am Bau: Wohnungsmarkt steckt fest – Bauindustrie warnt vor Investitionsstau
20.05.2025

Die deutsche Bauwirtschaft steckt weiterhin tief in der Krise. Der Wohnungsbau schwächelt, Neubauten stagnieren – und aus Sicht der...

DWN
Politik
Politik BKA: Politisch motivierte Kriminalität steigt um 40 Prozent– Beratungsstellen schlagen Alarm
20.05.2025

Schon die erste Kriminalitätsstatistik, die Dobrindt vorstellt, zeigt, dass er ein schwieriges Amt übernommen hat. Bei Straftaten mit...

DWN
Finanzen
Finanzen BYD-Aktie auf Rekordjagd: Neue Technologie und Europa-Strategie beflügeln den Kurs
20.05.2025

Die BYD-Aktie bricht Rekorde, während Konkurrent Tesla schwächelt. Neue Technologien und Strategien sorgen für Aufsehen – doch wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russland unter Druck: EU verschärft Sanktionen gegen Kreml
20.05.2025

Trotz der Bemühungen von US-Präsident Donald Trump ist ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiterhin nicht in Sicht....