Politik

China: Erneute Explosion in Chemiefabrik

In der ostchinesischen Provinz Shandong gab es wenige Tage nach dem Unglück von Tianjin erneut eine Explosion in einer Chemiefabrik gekommen. Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen. In der Nähe befindet sich eine Wohnsiedlung.
22.08.2015 17:34
Lesezeit: 1 min
China: Erneute Explosion in Chemiefabrik
Nur etwa einen Kilometer von der Explosion entfernt befindet sich eine Wohngegend. Feuerwehrkräfte sind Vorort. (Foto: Screenshot: Youtube)

Mehr als eine Woche nach der Katastrophe in einem Gefahrgutlager im Hafen der nordchinesischen Stadt Tianjin ist es am Samstag in China zu einem neuen Unglück mit Chemikalien gekommen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, erschütterte eine Explosion eine Chemiefabrik im Kreis Huantai in der ostchinesischen Provinz Shandong. Es sei ein Feuer ausgebrochen.

Dutzende Feuerwehrwagen seien im Einsatz. Wie die «Volkszeitung» berichtete, habe die Explosion die Gegend in einem Umkreis von fünf Kilometer erschüttert. In nur einem Kilometer sei eine Wohnsiedlung.

Drei Stunden nach der Explosion berichtete die Nachrichtenagentur China News Service, der Brand sei «unter Kontrolle». 17 Feuerwehrwagen seien im Einsatz. Sechs Menschen seien eingeschlossen gewesen, aber inzwischen gerettet worden. Neun Menschen seien verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, berichtet Xinhua über ihren Twitter-Account. Mittlerweile hat das Unglück auch ein Todesopfer gefordert.

Die Ursache der Explosion werde untersucht. Ob giftige Stoffe ausgetreten sind, ist nicht bekannt. Augenzeugen berichteten, es habe einen großen Feuerball und zwei laute Detonationen gegeben. Die Fabrik sei gerade erst in Betrieb genommen worden. Im einem nahegelegenen Dorf sei der Strom nach der Explosion ausgefallen. 150 Feuerwehrmänner seien im Einsatz.

Das neue Unglück passierte zehn Tage nach dem schweren Explosionsunglück in Tianjin, wo die Zahl der Toten bis Samstag auf mindestens 121 gestiegen war. Weitere 54 wurden noch vermisst, wie die Staatsagentur Xinhua meldete. Rund 640 Menschen würden zudem noch in Krankenhäusern behandelt, davon befänden sich 48 in kritischem Zustand.

Am 12. August war es in dem Hafenlager mit gefährlichen Chemikalien nach einem Brand zu heftigen Explosionen gekommen, die in einem weiten Umkreis Verwüstungen anrichteten. Als Reaktion waren landesweit Inspektionen von Unternehmen angeordnet worden, die mit Chemikalien und Explosivstoffen umgehen. Allein in der Hauptstadt Peking wurden bei 85 von 124 untersuchten Unternehmen, die mit giftigen oder explosiven Chemikalien umgehen, Gefahren entdeckt, wie Xinhua schrieb.

Shangdong Blast: Photos of the scene where a chemical plant exploded on Sat. Residential area is nearby pic.twitter.com/YUFlMuOhnx

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Wie die Neuausrichtung an den deutschen Außengrenzen aussehen könnte
08.05.2025

Das Thema illegale Migration und wer bei irregulärer Einreise an deutschen Landesgrenzen zurückgewiesen wird, beschäftigt die Union seit...

DWN
Politik
Politik Ungenutztes Potenzial: Biokraftstoffe könnten Europas Verkehr sofort dekarbonisieren – doch die Politik bremst
08.05.2025

Während Elektromobilität noch mit Infrastrukturproblemen kämpft, könnte HVO100 die CO2-Bilanz des Verkehrssektors sofort verbessern –...