Österreich und Deutschland erlauben nach Angaben von Bundeskanzler Werner Faymann den Flüchtlingen an der ungarischen Grenze die Einreise. "Aufgrund der heutigen Notlage an der ungarischen Grenze stimmen Österreich und Deutschland in diesem Fall einer Weiterreise der Flüchtlinge in ihre Länder zu", hieß es in einem Beitrag auf der Facebook-Seite des österreichischen Regierungschefs in der Nacht zum Samstag. Faymann machte die Erklärung demnach nach einem Gespräch mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Victor Orban in Abstimmung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. In Budapest bestiegen Hunderte Flüchtlinge Busse, die zur Grenze nach Österreich fahren sollten, wie ein Reuters-Mitarbeiter berichtete.
Rund 100 Busse sollten in den nächsten Stunden Tausende Menschen, die sich am Bahnhof in Budapest aufhielten, zur Grenze bringen, erklärte Orbans Stabschef Janos Lazar am Freitagabend. Die Busse sollten zudem 1200 Flüchtlinge einsammeln, die zu Fuß auf einer Autobahn in Richtung Österreich unterwegs seien. Zuvor hatte die Budapester Regierung zunehmend die Kontrolle über die in Ungarn gestrandeten Flüchtlinge verloren: Hunderte Menschen flohen aus Aufnahmelagern, bahnten sich aus überfüllten Bahnhöfen ihren Weg auch durch Polizeisperren in Richtung Westen.