Politik

Erste Europäer brechen aus US-Allianz aus: Lösung in Syrien nur mit Russland

Lesezeit: 1 min
08.09.2015 23:31
Die Front für die US-Politik in Syrien bröckelt: Österreich und Spaniern fordern die Einbeziehung von Präsident Assad und Russland. Die US-Regierung hatte mit dem Einsatz eigentlich den Sturz Assads bezweckt.
Erste Europäer brechen aus US-Allianz aus: Lösung in Syrien nur mit Russland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Angesichts der Flüchtlingskrise mehren sich in Europa die Forderungen, Syriens Präsident Baschar al-Assad als Partner im Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu akzeptieren. Ein gemeinsames Vorgehen habe Priorität, sagte Österreichs Außenminister Sebastian Kurz am Dienstag in Teheran. "Das wird nicht ohne Mächte wie den Iran und Russland gelingen, und insofern braucht es hier einen pragmatischen Schulterschluss und auch eine Einbindung Assads im Kampf gegen den IS-Terror."

Spaniens Außenminister Jose Manuel Garcia Margallo hatte bereits am Montag Verhandlungen mit Assad gefordert, um den Krieg zu beenden.

Nach dem Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges 2011 waren sich zunächst alle westlichen Staaten einig, dass es eine Zukunft des Landes nur ohne einen Präsidenten Assad geben könne. Seit den militärischen Erfolgen des IS und dem damit einsetzenden Flüchtlingsstrom hat jedoch in vielen Regierungen ein Umdenken begonnen.

Man dürfe die Verbrechen des Assad-Regimes zwar nicht vergessen, sagte der österreichische Außenminister bei einem Besuch im Iran. Im Kampf gegen den IS stehe Assad auf derselben Seite wie der Westen. Zudem sage eine solche Kooperation nichts über eine langfristige Lösung für den Bürgerkrieg in Syrien aus.

Frankreich warnte vor der Aufnahme aller vor dem IS fliehenden Menschen in Europa. "Wenn all diese Flüchtlinge nach Europa oder anderswohin kommen, dann hat der IS das Spiel gewonnen", sagte Außenminister Laurent Fabius in einem Hörfunk-Interview. Ähnlich äußerte sich Präsident Francois Hollande: "Falls wir Ländern, die Flüchtlinge aufnehmen, nicht mehr helfen und wenn wir die Familien in Lagern der Nachbarländer nicht besser unterstützen, dann wird es nicht nur Tragödien, sondern einen Exodus geben."

Hollande hat am Montag Luftangriffe gegen den IS in Syrien angekündigt. In London sagte der britische Verteidigungsminister Michael Fallon, man werde weiter mit Drohnen IS-Kämpfer angreifen, wenn Extremisten Anschläge in Großbritannien begehen wollten.

Nach Angaben aus der US-Regierung gibt es Anzeichen für ein militärisches Eingreifen Russlands in Syrien. Offenbar wollen die USA aber eine stärkere Rolle Russlands in dem Konflikt verhindern.

In Israel sagte Amos Gilad, Berater des Verteidigungsministers Moshe Yaalon, bei einer Sicherheitskonferenz: "Der Westen und in der Tat Russland und die ganze Welt versuchen sich jetzt gegen die (IS) zu verbünden." Reuters sagte Gilad, es sei noch zu früh, um das militärische Engagement Russlands abschätzen zu können.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Chemiebranche enttäuscht: Energiekosten bleiben hoch
27.09.2023

Die Bundesregierung hat der Chemiebranche in einem Spitzengespräch am Mittwoch Unterstützung zugesichert. Doch Maßnahmen zur Senkung der...

DWN
Politik
Politik Abgang eines Vordenkers - die CDU zerlegt sich in der AfD-Debatte
27.09.2023

Mit dem Rücktritt des Chefs ihrer Grundwertekommission, dem Historiker Andreas Rödder, ist das Debakel in der CDU nicht mehr zu...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Melonis Italien wird zur Gefahr für Europas Finanzsystem
27.09.2023

Weithin unbemerkt steuert Italien unter seiner Ministerpräsidentin Giorgia Meloni auf eine neue Finanzkrise zu. Die Reformen, die Italien...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB droht den Banken die Daumenschraube anzuziehen
27.09.2023

EZB-Ratsmitglied Holzmann schlägt eine Verzehnfachung der Mindestreserve vor. Den Banken drohen Kosten in Milliardenhöhe, die sie an die...

DWN
Politik
Politik Bayern soll Gas aus Italien geliefert bekommen
27.09.2023

Bayern kann mit Gas-Lieferungen aus Italien rechnen. Mit der neu entstehenden Pipeline "Adriatic Line" wird eine Alternative zu Russland...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutscher Arbeitsmarkt im Strudel der schwachen Konjunktur
27.09.2023

Wegen der schwachen Konjunktur fehlen die Aufträge. Die Bereitschaft der Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen, liegt daher auf dem...

DWN
Politik
Politik KfW-Studie: Mittelstand kommt mit teurer Energie gut klar
27.09.2023

Der deutsche Mittelstand hat die hohen Energiepreise gut verkraftet, so eine Studie der staatlichen Förderbank KfW. Die Unternehmen heizen...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehrheit der Immobilienbesitzer verweigert Klima-Sanierung
27.09.2023

Die meisten Immobilienbesitzer in Deutschland planen einer Umfrage zufolge in nächster Zeit keine Sanierungsmaßnahmen wie den Einbau...