Politik

Russland-Sanktionen kosten EU-Steuerzahler weitere 500 Millionen Euro

Lesezeit: 1 min
08.09.2015 10:44
Die lautstarken Proteste der Bauern in Brüssel haben sich ausgezahlt. Die EU gibt den Bauern 500 Millionen Euro. Damit wird der Preisverfall wegen der Russland-Sanktionen kompensiert.
Russland-Sanktionen kosten EU-Steuerzahler weitere 500 Millionen Euro

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Begleitet von heftigen Protesten Tausender Bauern haben sich die EU-Staaten auf erste Maßnahmen gegen den Preisverfall bei Agrarprodukten geeinigt. Die EU-Landwirtschaftsminister billigten am Montag in Brüssel ein Maßnahmenpaket der EU-Kommission, das unter anderem Soforthilfen in Höhe von 500 Millionen Euro vorsieht.

Vor dem EU-Ratsgebäude, in dem die Minister tagten, protestierten nach Angaben der Polizei fast 5.000 Landwirte aus Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland mit über 1500 Traktoren. Sie legten den Verkehr in und um die belgische Hauptstadt teilweise lahm, einige bewarfen Polizeibeamte mit Eiern. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein.

Neben den 500 Millionen Euro will die EU-Kommission die Regeln für staatliche Beihilfen flexibler auslegen. Die EU-Staaten dürfen direkte Zahlungen ab Mitte Oktober bis zu 70 Prozent direkt an Landwirte leisten. Zudem soll nach Angaben der luxemburgischen EU-Ratspräsidentschaft ein neues Programm für die private Lagerung von Schweinefleisch aufgelegt werden. Die Interventionspreise, bei dem der Staat als Käufer auftritt und damit das Angebot verknappt, sollen vorübergehend angehoben werden. Eine Summe müsse aber noch vereinbart werden, sagte EU-Vizekommissionspräsident Jyrki Katainen.

Auch Handelshemmnisse sollen abgebaut und die Werbung für landwirtschaftliche Produkte verstärkt werden, um die Nachfrage in der EU zu erhöhen. Priorität müsse auch die Kostensenkung für die Landwirte haben, forderte der luxemburgische Landwirtschaftsminister Fernand Etgen.

Für den Preisverfall macht die EU unter anderem das russische Embargo gegen landwirtschaftliche Produkte sowie die Konjunkturabkühlung in China verantwortlich, wodurch sich das Angebot erhöht hat.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...