Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Volkswagen -Chef Martin Winterkorn beraten Regierungskreisen zufolge "über die Manipulation von Abgaswerten durch den Konzern", wie Reuters wörtlich schreibt. Das Gespräch solle noch am Montag stattfinden, bestätigten zwei Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Daran solle auch der Präsident des Kraftfahrtbundesamtes (KBA), Ekhard Zinke, teilnehmen. VW hatte eingeräumt, Abgaswerte von Diesel-PKW in den USA manipuliert zu haben. Das Verkehrsministerium äußerte sich zunächst nicht. Was ein solches Gespräch soll, ist unklar: VW hat die Manipulationen am Sonntag zugegeben - und muss nun die Folgen tragen. Es ist unklar, ob VW staatliche Unterstützung in irgendeiner Form in Anspruch nehmen möchte.
VW musste am Montag einen Aktien-Einbruch in der Spitze um fast 22 Prozent auf 127 Euro hinnehmen - es war der größte Kurssturz seit knapp sieben Jahren. Durch den aktuellen Kurssturz verlor der Wolfsburger Konzern rund 16,5 Milliarden Euro an Börsenwert. Das entspricht in etwa der gesamten Marktkapitalisierung von Beiersdorf. Am Sonntag hat VW überraschend Abgas-Manipulationen in den USA zugegeben. Dort droht nun ein Prozess und eine Milliarden-Strafe.
Der gesamte Autosektor musste am Montag Verluste verzeichnen. Daimler und BMW verloren im Dax jeweils rund vier Prozent. Der Zulieferer ElringKlinger rutschte im MDax um 21,1 Prozent auf ein Vier-Jahres-Tief von 16,56 Euro, Zulieferer Leoni gaben in der Spitze knapp fünf Prozent nach. Der europäische Branchenindex fiel zeitweise um fast sieben Prozent. Insgesamt gab der Dax am Montag um 0,8 Prozent auf 9831 Zähler nach.