Politik

Österreich: Rechte Bürgerwehr besetzt Grenzübergang nach Slowenien

Mitglieder der „Identitären Bewegung Österreich“ haben am Samstag den Grenzübergang Spielfeld besetzt. Sie wollten mit dieser Aktion gegen die Einreise von Flüchtlingen über Slowenien protestieren. Die Einsatz der Truppe als Bürgerwehr zeigt, dass den österreichischen Behörden die Kontrolle über die öffentliche Sicherheit entglitten ist.
28.09.2015 18:05
Lesezeit: 1 min
Österreich: Rechte Bürgerwehr besetzt Grenzübergang nach Slowenien
Mitglieder der „Identitären Bewegung Österreich“ am Grenzübergang Spielfeld. (Screenshot)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Eine Gruppe aus Mitgliedern der rechten „Identitären Bewegung Österreich“ hat am Samstag den österreichisch-slowenischen Grenzübergang Spielfeld besetzt. Das berichtet die in der Steiermark erscheinende Kleine Zeitung. Damit wollte sie gegen die Einreise von Flüchtlingen nach Österreich protestieren. Die unangemeldete Kundgebung wurde von der Polizei nach einer Stunde aufgelöst, eine Person wurde verhaftet. Verstöße gegen das Wiederbetätigungsgesetz stellte die Polizei nach eigener Aussage nicht fest. In den vergangenen Wochen hatten die „Identitären“ die „A4 nahe Nickelsdorf blockiert, ein Grenzposten in Salzburg besetzt und ein Grenzzaun an der österreichisch-ungarischen Grenze errichtet. Dafür setzte es von Behördenseite bislang nur Verwaltungsstrafen“, berichtet der Standard aus Wien. Die Bewegung wird vom österreichischen Verfassungsschutz überwacht.

Wenige Tage zuvor hatte im steirischen Bad Radkersburg ein Gruppe von etwa 350 Flüchtlingen die Grenze nach Österreich überschritten. Der österreichische Rundfunk berichtet, dass die Polizisten auf einer Brücke versucht hätten, die Grenze zu schützen. Sie forderten die Flüchtlinge zur Passkontrolle auf. Doch es waren insgesamt nur vier Beamte, die sich den Flüchtlingen entgegenstellten (Video am Anfang des Artikels).

In einer Facebook-Mitteilung teilt die Gruppe, die quasi als Bürgerwehr agiert, mit: „Die Identitäre Bewegung hat heute mit über 60 Aktivisten den Grenzposten in Spielfeld besetzt und die Grenze geschlossen. ,Wir protestieren damit gegen die Untätigkeit der Regierung. Mit bis zu 10.000 illegalen Grenzübertritten täglich setzt die Regierung leichtfertig die Ordnung und Sicherheit unserer Heimat aufs Spiel´, so Patrick Lenart, Leiter der Identitären Bewegung Steiermark. Die Besetzung erfolgte im Zuge der Kampagne ,Sichere Grenzen - sichere Zukunft´ und des Projektes ,Werde Grenzhelfer!´, bei dem identitäre Österreicher und Österreicherinnen dazu aufrufen, selbst aktiv zu werden.“

Die Gruppe sieht sich offenbar vom Wahlausgang in Oberösterreich für weitere Aktionen legitimiertDie FPÖ hatte am Sonntag massive Gewinne eingefahren, ÖVP und SPÖ mussten starke Verluste hinnehmen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...