Politik

Flüchtlinge: Rotes Kreuz warnt vor Überlastung der Freiwilligen Helfer

Das Deutsche Rote Kreuz meldet, dass die Belastbarkeit ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter angesichts der Flüchtlings-Krise erreicht sei. „Wir brauchen mehr und größere Erstaufnahmeeinrichtungen“, so ein Sprecher des DRK.
05.10.2015 16:46
Lesezeit: 1 min

In der Flüchtlingskrise hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) vor einer Überstrapazierung ehrenamtlicher Helfer gewarnt. «Die Grenze der Belastbarkeit unserer Frauen und Männer ist erreicht», sagte der baden-württembergische DRK-Präsident, Lorenz Menz, am Montag in Stuttgart. Noch mehr Ehrenamtliche seien im Land nicht mehr zu aktivieren. «Jeder, der sich ehrenamtlich engagiert, tut das auch», sagte Menz.

Angesichts wachsender Spannungen in Flüchtlingsunterkünften forderte das DRK in einer Mitteilung deutliche Verbesserungen bei der Unterbringung:

Das DRK betreut derzeit in den Bundesländern 311 Notunterkünfte mit mehr als 86.000 Flüchtlingen. Außerdem unterstützt es die Bundesregierung dabei, zusätzliche feste Unterkünfte und sogenannte Warteräume für mehrere tausend Flüchtlinge zu schaffen. Insgesamt sind mehr als 15.000 ehrenamtliche und hauptamtliche DRK-Helfer bundesweit rund um die Uhr im Einsatz, die meisten davon ehrenamtlich. „Viele von ihnen sind mittlerweile an die Grenzen ihrer Belastbarkeit angekommen“, erklärte DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters.

Zwar stünden „ungebundene Helfer“ in erfreulich hoher Zahl zur Verfügung, müssten aber von erfahrenen, ausgebildeten Helfern zumindest begleitet werden. Diese seien für die benötigten Aufgaben speziell ausgebildet worden oder hätten im Ausland bereits Erfahrung beim Aufbau von Unterkünften gesammelt. Um die materiellen Folgen für Helfer und ihre Arbeitgeber abzufedern, müssten sowohl die Freistellung als auch die Lohnfortzahlung gesichert werden, sagte Seiters.

Nach der derzeitigen Lage hätten ehrenamtliche DRK-Helfer im Unterschied zur Feuerwehr oder Technischem Hilfswerk keinen Anspruch auf Freistellung durch den Arbeitgeber.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...