Finanzen

Bundesbank: Großteil der Goldbarren liegt in New York

Die Bundesbank veröffentlicht die erste detaillierte Liste über den Goldbarrenbestand. Das meiste Gold liegt demnach in den USA, in Deutschland nur ein Drittel. Die Bundesbank plant weitreichende Änderungen: Bis zum Jahr 2020 soll die Hälfte der Goldreserven in Deutschland lagern.
07.10.2015 15:24
Lesezeit: 1 min

Die Bundesbank meldet:

Die Bundesbank hat am 7. Oktober eine Liste über ihren Goldbarrenbestand an ihren vier Lagerorten Frankfurt, London, Paris und New York veröffentlicht. Die Liste enthält die Barrennummern, Melt- oder Inventarnummern, das Brutto- und Feingewicht sowie die Feinheit des Goldes. Diese Informationen nutzt die Bundesbank für die Lagerhaltung der Barren und zur Bilanzierung ihres Goldbestandes.

Die Goldbarrenliste wird künftig einmal jährlich auf der Website der Deutschen Bundesbank aktualisiert und listet die Goldbarrenbestände, differenziert nach Lagerstellen, zum Ende des vorangegangenen Kalenderjahres auf.

Weltweit zweitgrößter Goldbestand: Rund 3.384 Tonnen Gold sind heute im Besitz der Bundesbank. Ende 2014 waren diese Goldbestände etwa 107 Milliarden Euro wert. Deutschland verfügt damit über den weltweit zweitgrößten Goldbestand nach den Vereinigten Staaten. Der Goldbestand stellt zwei Drittel der deutschen Währungsreserven dar. Die Bundesbank hält und verwaltet den Goldbestand als Teil der Währungsreserven, weltweit verteilt auf vier Lagerstellen.

Da die Deutsche Bundesbank Gold mit Ausnahme der jährlichen Goldverkäufe an das Bundesministerium der Finanzen (BMF) für das Prägen von Goldmünzen keine weiteren Verkäufe oder auch Zukäufe vornimmt, entwickelt sich der Bestand der deutschen Goldreserven nahezu konstant. Durch die Goldverkäufe an das BMF verminderte sich der Goldbestand in den letzten Jahren um 3 bis 6 Tonnen Gold pro Jahr.

Lagerung des Goldes: Am 31. Dezember 2014 lagerten 35 Prozent der deutschen Goldreserven in Frankfurt, 43 Prozent in New York, 13 Prozent in London und die restlichen 9 Prozent in Paris.

Die Lagerung wird sich aber verändern: „Spätestens 2020 wird die Hälfte der deutschen Goldreserven in Deutschland lagern“, sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele. Dazu werden seit dem Jahr 2013 schrittweise 374 Tonnen Gold von Paris und 300 Tonnen Gold von New York nach Frankfurt am Main verlagert. Künftig werden dann 50 Prozent der deutschen Goldreserven in Deutschland lagern, 37 Prozent bei der US-amerikanischen Zentralbank Fed und 13 Prozent bei der Bank of England bleiben. Da Frankreich wie Deutschland zum Euro-Währungsgebiet gehört, wird im Zuge der Verlagerung die Lagerstelle bei der Banque de France aufgelöst.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...