Politik

USA stoppen Finanzmittel für syrische Kampfgruppen

Lesezeit: 1 min
10.10.2015 00:30
Die USA stoppen das Programm zur Ausbildung von syrischen Rebellen. Bisher wurden weniger als hundert Rebellen ausgebildet, die jedoch anschließend zum IS übergelaufen sind.
USA stoppen Finanzmittel für syrische Kampfgruppen
Die USA stoppen das militärische Ausbildungsprogramm von syrischen Rebellen aus. (Foto: White House)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die USA setzen ihr militärisches Ausbildungsprogramm von syrischen Rebellen aus. Das Programm hat einen Wert von 500 Millionen Dollar. Die US-Regierung hat offenbar erkannt, dass ihr Einfluss auf die Geschehnisse in Syrien zurückgeht. US-Verteidigungsminister Ashton Carter sagte bei einem Besuch in London, dass er mit den anfänglichen Bemühungen bezüglich des Programms unzufrieden gewesen sei, zitiert ihn die FT. Es habe eine Reihe von unterschiedlichen Ansätzen gegeben, die im Widerspruch zueinander standen. Im Rahmen des Programms wollte Washington im vergangenen Jahr mehrere tausend regionale syrische Truppen zusammenstellen. Doch im September stellte sich heraus, dass weniger als 100 ausgebildet wurden und sich nach Abschluss des Programms dem IS oder Al-Kaida anschlossen.

Peinlich für die USA und die Türkei: Beide Nato-Parteien haben nämlich selbst bestätigt, dass die Russen Stellungen der al-Nusra-Front bombardiert haben. Damit ist offiziell belegt, dass die US-Regierung eine gefährliche islamistische Terror-Gruppe im Nahen Osten unterstützen: Die al-Nusra Front ist nämlich nichts anderes als der lokale Al-Kaida-Ableger.

Diese gescheiterte Strategie führte dazu, dass der IS immer mehr Landgewinne vorweisen konnte. So wurde der nördliche Gürtel von Aleppo vollständig von der Terror-Miliz erobert. Westliche Kritiker wollen die Misere den Russen zuschieben und behaupten, dass der IS nur vorstoßen konnte und teilweise immer noch kann, weil die „Rebellen“ sich gegenüber Russland und den syrischen Truppen verteidigen müssen. Die Verwicklung des Iran in den Konflikt ist ebenfalls offenkundig. Am Donnerstagabend wurde der Vize-Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hussein Hamedani in Syrien getötet. Hamedani war 2005 zum stellvertretenden Kommandeur der Eliteeinheit befördert worden. Er sei nahe dem Luftwaffenstützpunkt Kweires, rund 35 Kilometer östlich von Aleppo umgekommen, erklärte die syrische Beobachterstelle für Menschenrechte, deren Angaben sich nicht unabhängig überprüfen lassen.

Der Iran ist der wichtigste regionale Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und unterstützt ihn im Bürgerkrieg militärisch wie wirtschaftlich. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte in der vergangenen Woche aus Militärkreisen erfahren, dass der Iran seit Ende September mehrere hundert Soldaten nach Syrien verlegt hat. Sie sollen sich demnach an einer Bodenoffensive im Westen und Nordwesten des Landes beteiligen. Der Iran hat die Entsendung von Soldaten nach Syrien dementiert und lediglich eine beratende Tätigkeit bestätigt.

In Washington haben sich vor der Entscheidung gewichtige Stimmen zu Wort gemeldet, die forderten, die USA sollten ihr militärisches Engagement in Syrien zurückfahren. 


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...