Finanzen

Fed gespalten: Mitglieder raten Yellen von Zinswende ab

Die Fed zeigt sich im Bezug auf die Zinswende gespalten: Mitglieder des Vorstandes raten ihrer Fed-Chefin davon ab, die Zinsen zu erhöhen. Als Grund werden Unklarheit über die globalen Konjunkturdaten genannt.
18.10.2015 01:12
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Im Vorstand der US-Notenbank Fed haben sich zahlreiche Mitgliedern gegen eine baldige Zinserhöhung ausgesprochen. So lehnt Vorstandsmitglied Daniel Tarullo neben den weiteren Führungspersonen der Fed, Charles Evans und Naranya Kocherlakota, eine Anhebung der Leitzinsen per 2015 ab. Das Vorstandsmitglied Jerome H. Powell hingegen meldete sich nicht zu Wort.

Die Konjunktur ist, so Trullo, noch nicht bereit für diesen Schritt. „Ich halte es nicht für angemessen, die Zinsen schon in diesem Jahr zu erhöhen“, sagte Tarullo in einem Interview mit CNBC. Er erklärte, dass es hier nicht vordergründig um ein Datum geht. Die wirtschaftlichen Bedingungen für eine Zinserhöhung seien schlichtweg noch nicht vorhanden, zitiert das Wall Street Journal Tarullo.

Lael Brainard mahnte gleichfalls, dass die Fed eine Zinserhöhung aufschieben solle, bis deutlich würde, dass die Turbulenzen in China und anderswo die Erholung der US-Wirtschaft nicht gefährdeten. US-Notenbank-Gouverneur Bullard hält eine Zinserhöhung bei der Sitzung in diesem Monat für eher unwahrscheinlich. Die Fed dürfte seinen Worten zufolge vielmehr abwarten, um weitere Konjunkturdaten zu sammeln.

Ángel Ubide vom Peterson Institute for International Economics unterstützt Tarullo und Brainard. „Wenn man sich die Inflationserwartungen vergegenwärtigt, besteht keine Notwendigkeit für eine schnelle Zinserhöhung. Die Frage ist, ob es Frühindikatoren gibt und ob auch Janet Yellen mittlerweile auch Zweifel daran hat, die Zinsen im aktuellen Jahr zu erhöhen. Das sind zwei Dinge, die wir nicht wissen“, zitiert die Financial Times Ubide.

Der CME Group FedWatch, die Markterwartungen für die Geldpolitik beobachtet und auswertet, meldet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinserhöhung im Oktober sechs Prozent und im Dezember 35 Prozent beträgt.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...