Gemischtes

Abgase-Werte: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Opel Zafira

In der Affäre um manipulierte Abgastests bei Volkswagen erhebt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nun auch schwere Vorwürfe gegen den Autobauer Opel. Der Autobauer wies die Anschuldigungen als unseriös und nicht nachvollziehbar zurück.
23.10.2015 13:51
Lesezeit: 1 min
Abgase-Werte: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Opel Zafira
Die Tests wurden von der Abgasprüfstelle der Berner Fachhochschule im Auftrag der DUH durchgeführt. (Foto: DUH) Foto: Steffen Holzmann

Die GM-Tochter Opel hat Vorwürfe der Deutschen Umwelthilfe (DUH) über Abweichungen bei Stickoxidwerten zurückgewiesen. „Von GM entwickelte Software hat keine Features, die feststellen, ob das Fahrzeug einem Emissionstest unterzogen wird“, erklärte der Autobauer am Freitag. Die DUH informierte vor dem Hintergrund des Diesel-Abgasskandals bei Volkswagen über Testergebnisse bei einem in diesem Jahr zugelassenen Opel Zafira 1.6 CDTi.

Beim Norm-Test auf dem Prüfstand mit zwei Rollen habe das Fahrzeug die Euro-6-Grenzwerte eingehalten, beim Test auf vier Rollen das Limit aber überschritten, erklärte DUH-Verkehrsberater Axel Friedrich in Berlin. „Ich habe keine normale, technisch plausible Erklärung für das Abgasverhalten des Opel-Fahrzeuges“, sagte er und forderte die Bundesregierung auf, die Abweichungen zu prüfen.

„Die Abgasprüfstelle der Berner Fachhochschule in der Schweiz hat im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) die Stickoxid (NOx)-Emissionen eines Opel Zafira 1.6 CDTi (Frontantrieb, Laufleistung 6.000 km, Euro 6b) untersucht. Dabei wurden in bestimmten Fahrsituationen bis zu 17-fach höhere NOx-Emissionen gemessen als nach dem Euro 6 Grenzwert zulässig. Der getestete Opel Zafira stieß im offiziellen Prüfzyklus (NEDC) mit drehenden Hinterrädern in drei Tests jeweils zwei bis viermal mehr NOx aus als erlaubt. In drei weiteren Tests unter ‚normalen‘ Prüfstandbedingungen und damit nicht mitdrehenden Hinterrädern, lagen hingegen die NOx-Werte jeweils unter dem vorgeschriebenen Grenzwert von 80 mg/km.“

Die Tests seien von der Abgasprüfstelle der Berner Fachhochschule im Auftrag der DUH durchgeführt worden, sagte Friedrich. Opel erklärte, aufgrund der Anfrage der DUH denselben Test nachgefahren zu haben. Die Werte seien korrekt und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben. „Die Anschuldigungen sind eindeutig falsch und unbegründet“, erklärte das Unternehmen. Trotz mehrfacher Aufforderung habe die DUH die Messergebnisse Opel nicht zur Verfügung gestellt.

Die DUH hatte auch die anderen deutschen Autohersteller BMW und Daimler der Manipulation verdächtigt. Die Autokonzerne hatten dies zurückgewiesen und der Organisation mit rechtlichen Schritten gedroht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Gesundheit wird Geschäft: Apple verkauft mit der Apple Watch Hoffnung – nicht nur Technologie
27.04.2025

Die Apple Watch feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Doch unter dem glänzenden Aluminium-Gehäuse der meistverkauften Smartwatch der Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Werbungskosten: Das alles können Sie von der Steuer absetzen
27.04.2025

Werbungskosten sind ein großer Hebel, um bei der Steuererklärung richtig Geld zu sparen. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, was alles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Handelskrieg vertreibt Bitcoin-Miner aus Asien – Kryptoindustrie unter Schock
27.04.2025

Mit Strafzöllen auf Importe aus Südostasien erschüttert Trump die globale Krypto-Lieferkette. Die Folgen: Chaos, Millionenverluste und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel 2025: Wenn Freelancer retten – aber selbst untergehen
27.04.2025

Freelancer halten den deutschen Arbeitsmarkt am Laufen – und geraten dabei selbst unter die Räder. Eine neue Studie zeigt: Sie sind...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Scheitern als Strategie: Wie ein US-Forscher Unternehmer lehrt, aus Fehlern Kapital zu schlagen
27.04.2025

US-Professor Dean Shepherd zeigt, wie Misserfolg zum unternehmerischen Wendepunkt wird – und warum nur wer fällt, wirklich wachsen kann.

DWN
Politik
Politik TAURUS für die Ukraine? Hoher Aufwand, fraglicher Nutzen
27.04.2025

Die Lieferung des TAURUS-Lenkflugkörpers an die Ukraine ist technisch derzeit problematisch, da ukrainische Flugzeuge das System weder...

DWN
Politik
Politik Waffenruhe Ukrainekrieg: Bringt der Tod von Papst Franziskus Frieden?
26.04.2025

Historisches Treffen bietet Chance für Durchbruch bei Friedensverhandlungen: Neben dem US-Präsidenten hat sich auch Frankreichs...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Reichster Ostdeutscher: Wie ein Unternehmer einen kleinen DDR-Betrieb zum globalen Player macht
26.04.2025

Rekord-Umsatz trotz Krisen: Der Umsatz von ORAFOL betrug im Jahr 2024 betrug 883 Millionen Euro – ein Rekordjahr trotz Wirtschaftskrise....