Gemischtes

Steve Jobs: Das Kind eines Einwanderers aus Syrien veränderte die Welt

Der leibliche Vater von Steve Jobs stammt aus Syrien. Seine Frau und er gaben den jungen Steve zur Adoption frei. Die Familie seiner Mutter lehnte eine Heirat mit einem Muslim ab. Steve Jobs veränderte mit der Gründung und ständigen Neuerfindung von Apple die Welt. Seine Schwester Mona wurde eine erfolgreiche Schriftstellerin.
02.11.2015 01:24
Lesezeit: 2 min

Apple-Grüner Steve Jobs ist das Kind eines syrischen Einwanderers. Jobs' Vater Abdulfattah „John“ Jandali wurde 1931 im syrischen Homs geboren. Jandali war der Sohn muslimischer Eltern. Sein Vater war ein syrischer Self-Made-Millionär, wie die Saudi Gazette berichtete. Demnach gehörten seinem Vater „ganze Dörfer in Syrien”. Doch Jandalis Vater, der selbst nie eine Universität besuchen konnte, wollte, dass sein Sohn die bestmögliche Bildung erhalten würde, und schickte ihn zum Studium ins Ausland.

Mit 18 Jahren verließ Jandali Syrien, um an der American University in Beirut Politikwissenschaft und Ökonomie zu studieren. Während seiner Zeit in Beirut war er politischer Aktivist und setzte sich für die Unabhängigkeit der arabischen Staaten ein. In den fünfziger Jahren zog es ihn dann weiter in die USA, wo er schließlich seinen Doktortitel an der Universität von Wisconsin machte. In Wisconsin unterrichtete Jandali Politikwissenschaften und lernte dort die künftige Mutter von Steve Jobs kennen, die deutschstämmige Joanne Carole Schieble. Sie wurde 1955 von ihm schwanger, während die beiden in Syrien zu Besuch bei Jandalis Familie waren und obwohl Jandali das Kind wollte, wollte Joannes Familie eine Heirat mit einem Muslim unter keinen Umständen zulassen.

„Ich habe Joanne sehr geliebt“, zitiert die New York Post den leiblichen Vater von Steve Jobs. „Aber leider war ihr Vater ein Tyrann und verbot ihr, mich zu heiraten, weil ich aus Syrien stammte. Deshalb sagte sie mir, sie wolle das Baby zur Adoption freigeben.“

Joanne ging nach San Fransisco, um das Kind weit weg von ihrer Familie zu bekommen. Am 24. Februar 1955 wurde Steve Jobs in San Fransisco geboren. Seine Mutter suchte ursprünglich Adoptiveltern, die „katholisch, gut ausgebildet und wohlhabend“ waren. Ein Paar, dass diese Kriterien erfüllte, änderte jedoch im letzten Augenblick seine Meinung, so dass Steve letztlich von Paul und Clara Jobs adoptiert wurde. Joanne überlies ihnen das Kind nur unter der Bedingung, dass Steve später eine universitäre Ausbildung erhalten würde. Jandali folgte Joanne später nach San Fransisco, wo die beiden schließlich heirateten und ein zweites Kind bekamen. Am 14. Juli 1957 wurde Steve Jobs Schwester Mona geboren. Während Steve Jobs zum Chef des wertvollsten Unternehmens der Welt aufstieg, wurde Mona Jandali (heutige Mona Simpson) eine erfolgreiche Schriftstellerin und Professorin für Englisch an der Universität von Kalifornien (UCLA).

Die Umstände, unter den Jobs' Vater in die USA einreiste, unterscheiden sich deutlich von den Schicksalen der Tausenden Syrer, die heute auf der Flucht vor Krieg und Zerstörung nach Europa kommen. Dennoch war auch er auf der Suche nach wirtschaftlicher und politischer Stabilität, die ihm sein Heimatland zu der Zeit nicht bieten konnte. Jandali kehrte noch einmal nach Syrien zurück, um dort eine Anstellung in der Regierung zu erhalten. Doch seine Hoffnungen erfüllten sich nicht, und so kehrte er in die USA zurück, wo er eine erfolgreiche akademische und unternehmerische Karriere hinlegte. Er arbeitete bis ins hohe Alter von 80 Jahren. Den Kontakt zu seinem leiblichen Sohn Steve stellte Jandali jedoch nicht mehr her.

„Der syrische Stolz in mir wollte nicht, dass er denkt, ich bin nur hinter seinem Reichtum her“, sagte er der New York Post. Dennoch bereut er, dass er keine Rolle in Jobs Erziehung einnahm. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht traurig macht, kein Teil der unglaublichen Reise meines Sohnes gewesen zu sein. Welcher Vater würde das nicht denken? Und ich würde das auch sagen, wenn er nicht der Chef einer unglaublich erfolgreichen Firma wäre.“

Die gesamte Biographie von Jobs bei Wikipedia. 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Immer montags krank? Jede zweite Führungskraft findet Blaumachen akzeptabel
14.07.2025

Gefährlicher Trend: Mitarbeiter fehlen jährlich durchschnittlich 21 Tage – an Montagen steigt die Zahl der Krankmeldungen um...