In Schweden sinkt offenbar die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Instituts Sifo, die am Montag in der Tageszeitung Svenska Dagbladet veröffentlicht wurde. 41 Prozent der Befragten gaben demnach an, dass Schweden weniger Flüchtlingen eine Aufenthaltsgenehmigung erteilen sollte. Noch im September hatten das 29 Prozent angegeben. Ein Viertel der tausend Befragten gab an, dass die aktuellen Aufnahmezahlen beibehalten werden sollten, während 17 Prozent sich für eine Erhöhung aussprachen und 16 Prozent unentschieden waren.
Eine am Samstag veröffentlichte Untersuchung des Unternehmens Ipsos bestätigte die Tendenz. Dort hatten 26 Prozent angegeben, dass Schweden mehr Flüchtlinge aufnehmen sollte. Im September hatten dies noch 44 Prozent der Befragten befürwortet. Auch in den sozialen Netzwerken Facebook, Twitter und Instagram ist der Stimmungswandel in Schweden zu beobachten, berichtet AFP. Dort ist der Anteil von negativen Äußerungen in Beiträgen über Flüchtlinge von 21 Prozent im September auf 35 Prozent im Oktober gestiegen.
Schweden erwartet in diesem Jahr 190.000 Flüchtlinge und würde damit pro Einwohner gerechnet mehr Flüchtlinge als jedes andere europäische Land aufnehmen. Vergangene Woche hatte der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven eine teilweise Neuverteilung der Flüchtlinge in seinem Land gefordert. Laut der Nachrichtenagentur TT sieht Schweden sich imstande, 54.000 Menschen aufzunehmen.