Politik

Innenminister: Flüchtlinge nicht öfter straffällig als Einheimische

Lesezeit: 1 min
13.11.2015 16:54
Bundesinnenminister Thomas de Maizière gibt an, dass Flüchtlinge nicht häufiger straffällig werden als Einheimische. Syrer und Iraker seien besonders unauffällig. Probleme gäbe es dagegen mit Serben, Kosovaren und Mazedoniern.
Innenminister: Flüchtlinge nicht öfter straffällig als Einheimische

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Flüchtlinge und Asylbewerber begehen in Deutschland nach Angaben von Innenminister Thomas de Maiziere nicht öfter Straftaten als andere. Ein erstes Lagebild auf der Grundlage von Daten der Länder zeige, „dass Flüchtlinge im Durchschnitt genauso wenig oder oft straffällig werden wie Vergleichsgruppen der hiesigen Bevölkerung“, erklärte der CDU-Politiker am Freitag. Es gebe durch sie „keinen überproportionalen Anstieg der Kriminalität“. Auffälliger seien allerdings Asylbewerber aus bestimmten Herkunftsländern. „Dies gilt nicht für Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak“, erklärte de Maiziere. Überrepräsentiert seien Tatverdächtige aus Serbien, dem Kosovo und Mazedonien.

Gemeinsam mit den Polizeien der Länder erstellte das Bundeskriminalamt (BKA) eine erste vorläufige Lageübersicht. Darin sind laut Innenministerium Zahlen der Bundesländer berücksichtigt, die nach dem Königsteiner Schlüssel rund 70 Prozent der Flüchtlinge aufnehmen müssten.

Damit Extremisten nicht mit Gerüchten und Halbwahrheiten Stimmung machen, müssen wir ihnen Fakten entgegenhalten“, erklärte der Minister. „Im Kern zeigt sich, dass mit der Zunahme der hier lebenden Menschen wegen der ankommenden Flüchtlinge insgesamt tendenziell auch die Gesamtfallzahl von Straftaten steigt.“ Das sei nicht überraschend. Daher sei es wichtig, die Zahl der Delikte im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung und der Zahl der Flüchtlinge zu betrachten.

Bei den seit Jahresanfang bis Ende September verzeichneten Straftaten von Zuwanderern machten Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie Diebstähle den Angaben zufolge mit rund 67 Prozent den Hauptanteil aus. Der Anteil der Sexualstraftaten habe unter einem Prozent betragen. Zuwanderer selbst seien vor allem „durch Rohheitsdelikte und Diebstahlsdelikte bedroht“. Die Zahl der Straftaten in Erstaufnahmeeinrichtungen sei stark gestiegen. Ein Grund dafür könne unter anderem die starke Belegung der Einrichtungen sein, erklärte das Ministerium.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...