Bei einem neuen Flüchtlingsunglück in der Ägäis sind in der Nacht zum Dienstag mindestens acht Einwanderer ums Leben gekommen. Sie versuchten, mit ihrem Boot von der türkischen Küste auf die griechische Insel Kos zu gelangen, wie die griechische Hafenpolizei mitteilte. Die Küstenwache habe sechs Leichen aus dem Wasser geborgen, Taucher hätten zwei weitere Leichen unter dem umgekippten Flüchtlingsboot entdeckt.
Das umgekippte Boot war in der Nacht von einem finnischen Schiff gefunden worden, das sich am Einsatz der EU-Grenzschutzagentur Frontex beteiligt. Sieben Flüchtlinge konnten gerettet werden. Sie berichteten von „drei bis fünf“ Vermissten, nach denen am Dienstagmorgen weitergesucht wurde.
Nach UN-Angaben sind in diesem Jahr bereits 806.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa gelangt, bis zu 700.000 davon trafen in Griechenland ein. Alleine zwischen der Türkei und Griechenland ertranken nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) seit Januar 512 Menschen. Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras wollte am Dienstag nach Ankara reisen, um mit der türkischen Regierung über eine schärfere Kontrolle der Grenzen zu beraten, insbesondere über einen verstärkten Kampf gegen Menschenschmuggler.