Politik

Erdogan: Russland soll sich wegen Luftraum-Verletzung entschuldigen

Lesezeit: 1 min
27.11.2015 02:53
Der türkische Präsident Erdogan sieht keine Veranlassung, sich bei Russland wegen des Abschusses eines Kampfjets zu entschuldigen. Er beharrt weiter auf seiner Behauptung, die Maschine habe türkischen Luftraum verletzt. Sogar die USA sagen allerdings, dass der Abschuss über Syrien erfolgt ist.
Erdogan: Russland soll sich wegen Luftraum-Verletzung entschuldigen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets über Syrien denkt der türkische Präsident Erdogan nicht daran, sich bei Russland zu entschuldigen: „Ich denke, wenn es eine Seite gibt, die sich entschuldigen muss, dann ist es nicht unsere“, so Erdoğan in einem Interview mit CNN. „Diejenigen, die unseren Luftraum verletzt haben, sind diejenigen, die sich entschuldigen müssen.“ Sowohl die türkischen Piloten als auch die Streitkräfte hätten hier schlicht ihren Job gemacht und auf einen Regelverstoß reagiert. „Ich denke, darum geht es“, so Erdoğan weiter.

Russland stufte das Vorgehen der Türkei als feindselige Handlung ein und ließ schnell durchblicken, dass man den Abschuss eines Kampfjets durch die Türkei nicht ungestraft lassen werde.

Erdogan sagte, die Türkei habe das Recht, ihre Grenzen zu verteidigen. Die Nato stützte die türkische Darstellung, dass die russische Maschine türkischen Luftraum verletzt habe. Allerdings ergaben US-Untersuchungen wenig später, dass die türkische Luftwaffe den russischen Jet über Syrien abgeschossen hat.

Die russische Su-24 sei binnen fünf Minuten zehn Mal gewarnt worden, dass sie Kurs auf die türkische Grenze nehme, sagte Erdoğan in Ankara. Die Maschine habe ihren Kurs aber nicht geändert und sei dann von F-16-Abfangjägern abgeschossen worden. „Niemand soll daran zweifeln, dass wir alles unternommen haben, um diesen jüngsten Vorfall zu vermeiden“, sagte der türkische Präsident.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, Russland bleibe zwar offen für Kontakte mit der Türkei. Ein Treffen Putins mit seinem Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan am Rande der UN-Klimakonferenz in Paris sei aber nicht geplant. Ein für den 15. Dezember geplanter Besuch von Erdoğan in St. Petersburg sei zumindest fraglich, sagte Peskow.

Die US-Botschaft in Moskau kritisierte unterdessen die von Putin verfügte Stationierung des modernen Flugabwehrsystems S-400 in Syrien, so die dpa. Dies erschwere eher den Anti-Terror-Kampf, da der IS keine Flugzeuge besitze, sagte ein namentlich nicht genannter Diplomat. Moskauer Medien zufolge befinden sich die Raketen bereits auf einem russischen Stützpunkt unweit der Grenze zur Türkei.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...